Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 23 [Neue Nr. 3356] (1905) Költschen / geognostisch und agronomisch bearb. durch J. Korn
Entstehung
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12 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

‚der Eisenverbindungen die Farbe aus der grauen meist eine bräunlich-gelbe geworden... Diese geht bei weiterer Verwitterung zu kalkfreiem Geschiebelehm in eine rotbraune über; an Auf­schlüssen kann man beobachten, wie die Verwitterungsrinde wellen­und zapfenförmig in den gelbbraunen Geschiebemergel eingreift. Der Geschiebelehm ist seinerseits wieder einer weiteren Ver­witterung und Auswaschung unterworfen, vermöge deren sich der lehmige Sand herausbildet, der den eigentlichen Acker- und Waldboden bildet. Der Kalkgehalt des unverwitterten Mergels beträgt etwa 812 pCt.

Der Obere Geschiebemergel bildet fast überall das Hangende des Unteren Sandes, nur an wenigen Stellen in der Gegend von Spiegel keilt er völlig aus. Stellenweise wird er auch vom Unteren Tonmergel und vom Unteren Mergelsande unterteuft. Seine Mächtigkeit beträgt auf dem Blatte im allgemeinen etwa 46 m, selten wird er mächtiger. Meist wird er vom Oberen Sande überdeckt; zutage tritt er nur in wenigen größeren Flächen. So an der Hohen Kuppe und nördlich davon, in der Gegend der Försterei Spiegel und nordwestlich von Dühringshof.

Der Obere Sand(ös), ein Ausschlemmungsprodukt des Oberen Geschiebemergels, ist meist mittelkörnig, oft etwas kiesig und enthält zahlreiche Geschiebe. Er ist, obwohl ursprünglich kalkhaltig, doch fast stets, wo er nicht größere Mächtigkeit hat, infolge seiner leichten Zugänglichkeit für die Tagewasser entkalkt; die ursprüngliche Schichtung ist in der Nähe der Oberfläche infolge der Verwitterung verloren gegangen. Er bedeckt den Oberen Kies zum großen Teile und ist besonders mächtig in dem Teile der Hochfläche westlich und südwestlich von der Hohen Kuppe. Auch in den Jagen 34, 39 und 40 erreicht er bedeutende Ent­wickelung. Es sind diese mächtigen Sande Schmelzwasser­aufschüttungen, die beim Abschmelzen des letzten Inlandeises sich an seinem Rande gebildet haben; sie sind somit ebenso wie einige Kieskuppen als endmoränenartige Bildungen(Kames) zu betrachten. Derartige Bildungen haben die rote Punktierung und Ringelung erhalten.

Teilweise ist der Obere Sand zu mächtigen, bis 15 m hohen Dünen zusammengeweht worden.