Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 22 [Neue Nr. 3355] (1905) Vietz / geognostisch und agronomisch bearb. durch J. Korn
Entstehung
Seite
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292 Bodenbeschaffenheit.

Stellen ohne scharfe Grenze in einander übergehen. Während die Moorerde fast überall dem Ackerbau dient, werden die Torf­flächen zum größten Teile als Wiesen verwertet und finden nur südlich der Warthe auch als Ackerboden Verwendung. Die schlechten Entwässerungsverhältnisse machen sich auch auf diesem Boden häufig geltend. Eine Düngung der Wiesen wird leider fast stets versäumt.

Wo der Torf größere Mächtigkeit erreicht, wird er vielfach in ausgedehnten Stichen abgebaut und liefert einen Brennstoff von sehr verschiedenartigem Werte. Wo er als Ackerboden dienen soll, ist dringend die Anlage von Moordammkulturen zu empfehlen. Eine so zu sagen natürliche Moorkultur die Über­schüttung des Torfbodens mit Sand bei einem Dammbruche etwa 1,5 km westlich von der Vietzer Ablage hat einen brauch­baren Ackerboden hergestellt, auf dem Kartoffeln, Rüben, Roggen und Hafer mit gutem Erfolge gebaut werden.

Die Moorerdegebiete sind fast überall sorgfältig entwässert worden und geben einen guten Ackerboden, der in noch weit höherem Maße, als es bisher geschehen, zum Gemüsebau her­angezogen werden könnte; die Nähe der Stadt Landsberg sichert den guten Absatz der gebanten Früchte.