Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 51 [Neue Nr. 2836] (1905) Karstedt / geognostisch und agronomisch bearb. durch W. Weissermel 1900-1902
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Das Untere Diluvium.

Die tiefste auf Blatt Karstedt zu beobachtende Bildung ist der Untere Geschiebemergel(dm). Da dieser bei ungestörter Lagerung nicht nur vom Oberen Diluvium, sondern auch von dem mächtigen Unteren Sande überdeckt wird, kommt er nur dort an die Oberfläche oder in deren Nähe, wo die Aufpressung des Untergrundes am Eisrande einen hohen Grad erreicht hat. Sein Auftreten ist also beschränkt auf die Durchragungen im NW. des Blattes, und zwar tritt er hier an zwei Stellen steil aufgepreßt durch den Unteren Sand hindurch auf der dem Eis­rande abgewandten Seite der Durchragungen auf.(Siehe nach­stehende Skizze.)

So kommt er an der Ostseite des Schneckenberges südlich der Garliner Ziegelei in die Nähe der Oberfläche, so daß er in zwei Gruben gewonnen wird. Ferner tritt er(wahrscheinlich) unter gleichen Lagerungsverhältnissen an die Oberfläche an der Ostseite des Bootzer Berges. Endlich ist er am Südwestfuße desselben Berges in einer Sandgrube unter mächtigen Unteren Sanden aufgeschlossen. Auch dürfte Unterer Geschiebemergel, stark aufgepreßt und in das Obere Diluvium aufgenommen, einigen Anteil haben an dem Aufbau des vorwiegend von Oberem Geschiebemergel bedeckten Bergrückens westlich von Garlin (Höhe 49). Das Auftreten außerordentlich toniger Partieen hier wie am Westrande des Dorfes spricht sehr dafür. Doch ist es bei dem Fehlen jedes Aufschlusses nicht möglich scharf zu trennen, was in dieser wahrscheinlich sehr verwickelt gebauten Höhe Aufpressung, was Aufschüttung, mit anderen Worten was Unteres, was Oberes Diluvium ist; es konnte daher oberflächlich nur der im allgemeinen die Oberfläche bildende Obere Geschiebemergel angegeben werden. Vermutet kann das Vorhandensein Unteren Geschiebemergels noch werden für den Kern der Höhe des Dorfes