20 Bodenbeschaffenheit.
aufschluß ist der Lehm an seiner braunen Farbe meist leicht
von dem mehr grauen oder bläulichen oder gelblichen Mergel zu
unterscheiden. Der Lehm wird nun wieder in der Regel verdeckt
durch eine Lage von mehr oder weniger lehmigem Sand. Diese stellt einen Ausschlämmungsrückstand des Lehms dar, dem ober
Alächlich die tonigen Bestandteile teils durch Regen- und Schnee
wasser, teils auch schon durch die Gletscherschmelzwasser. ent
zogen wurden. Wir erhalten so das Bodenprofil:
Die Mächtigkeit der Verwitterungs- und Auswaschungsrinde ist sehr verschieden. Sie wird für die einzelnen Gebiete im Durchschnitt durch die roten Einschreibungen angegeben. Betont zu werden verdient noch, daß besonders die Grenze von Lehm und Mergel nichts weniger als eben verläuft, sondern je nachdem der Mergel die entkalkenden Wässer leichter oder schwerer eindringen ließ, stark wellig auf- und absteigt, So daß Lehm und Mergel zapfenartig in einander greifen können, wie man das ja in jeder Mergelgrube beobachten kann.;
Eine im ganzen Gebiet allgemein giltige Regel ist, daß die Entkalkung des Mergels tiefer geht auf den Höhen als in den Senken. In diesen hat sogar teilweise eine Anreicherung des Kalkes stattgefunden, so daß unter dem Alluvium in den Tälern sogleich Mergel , und zwar manchmal mit besonders starkem Kalkgehalte, folgt.
Der Humusboden.
Nicht unbeträchtliche Verbreitung besitzt der Humusboden, vertreten durch Torf- und Moorerde, besonders im Gebiete des Löcknitztales. Er dient fast au®schließlich als Wiesen- und Weideboden, in der Stavenower Forst steht Moorerde(in ziemlich dünner Decke auf Sand) in größerem Maßstabe im Dienste des Waldbaus.
Ton- und Kalkboden spielen auf Blatt Karstedt keine nennenswerte Rolle.