Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 49 [Neue Nr. 3840] (1906) Görzke / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
Entstehung
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10 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

ob sie wirklich einer älteren Eiszeit angehören, oder ob sie während des Vorrückens des letzten Inlandeises von dessen Schmelzwässern selbst erzeugt worden sind und demnach gleichfalls zu den jungglazialen Bildungen gehören. Diese Un­entschiedenheit der Altersstellung betrifft immer Schichten, die von der Grundmoräne der letzten Eiszeit noch überlagert werden. Wir bezeichnen daher derartige Schichten unentschiedener Alters­stellung mit dem Namen der glazialen Zwischenschichten und unterscheiden sie in der farbigen Darstellung durch eine graue Grundfarbe von den mit gelber Grundfarbe dargestellten sicher jungglazialen Bildungen.

a) Die glazialen Zwischenschichten.

Tonmergel(dh), die zum Teil durch Gröberwerden des Kornes in feinsandigen Mergelsand übergehen und entweder von einer dünnen Decke von Geschiebemergel oder auch nur von jungglazialem Geschiebesand überlagert werden, finden sich an einer ganzen Anzahl von Stellen des Blattes, so in der Nähe von Dangelsdorf und Görzke , sowie südlich von Rottstock, und in erheblich größerer Ausdehnung in der Gegend von Schlamau und in dem Gebiete von Mahlsdorf-Reetz. Südlich von dem Dorfe Schlamau zieht sich von O. nach W. eine Niederung hin, deren Moordecke durch das Auftreten von zahlreichen Quellen am Fuße der im S. steil aufsteigenden Berge entstanden ist. Diese Wasseraustritte sind zurückzuführen auf die Unterlagerung der 3040 m hohen Sandberge durch Tonmergel, und dieser Ton­mergel ist es, der in dem flachen, nach N. hin folgenden Gelände als breites, 1 km langes Band offen zutage liegt. Er verschwindet nach W. hin unter mächtigen Sandmassen, konnte aber in einer Grube bei Neuhütten wieder, und zwar hier von Geschiebemergel überlagert, nachgewiesen werden. Dieser Punkt und ein zweiter, einige Hundert Meter westlich von Neuhütten gelegener, stellen eine Verbindung des Tonlagers von Schlamau mit dem von Reetz-Mahlsdorf dar. Das letztere hat eine sehr beträchtliche Ausdehnung, denn die ganze bei Alte Hölle be­ginnende und bis über Reetz sich hinausziehende beckenartige Niederung trägt sowohl unter der dünnen Alluvialdecke, mit