Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 49 [Neue Nr. 3840] (1906) Görzke / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 17

des Untergrundes festzustellen, und es sind demnach die Flächen, in denen der Löß auf Geschiebelehm lagert, durch Schraffierung von denen unterschieden, in denen in der Tiefe durchlässiger Sand folgt.|

II. Interglaziale Bildungen.

Älter als| diese Bildungen sind die wahrscheinlich inter­glazialen Schichten unseres Blattes, d. h. Bildungen, die vor der letzten Kiszeit in einer Periode mit milderem Klima ent­standen sind.

Die hierher gehörigen Schichten sind schon 1822 von Prof. Hoffmann und Klöden (im 3. Stück von Klöden, Beiträge zur mineralogischen und geognostischen Kenntnis der Mark Brandenburg, Berlin 1830) und später von Keilhack(Über präglaziale Süßwasserbildungen im Diluvium Norddeutschlands, J. d. Kgl. Pr. Geol. Landesanst. 1882) beschrieben. Zwischen der Busseschen Mühle und Mühle Schönthal, sowie am Nord­rand des Blattes bei Rottstock finden sich zu beiden: Seiten des Buckautals Süßwasserkalke, die früher zu Meliorationszwecken gewonnen wurden. Die Gruben sind heute sämtlich aufgegeben und das Lager ist an vielen Stellen vollständig ausgebeutet. Die Spezialaufnahme ergab, daß der Süßwasserkalk teils von Plateau­geschiebesand, teils von Talsand, teils von Alluvium bedeckt ist. Die überlagernden, bis über 3 m mächtigen Geschiebesande sind als Äquivalent des jüngeren Geschiebemergels aufzufassen. Das Lager erstreckt sich zwischen der Busseschen Mühle und Mühle Schönthal auf eine Länge von 1 km. Kin hinter der Mühle Schönthal angelegter Brunnen bezieht sein Wasser aus dem den Süßwasserkalk unterlagernden Spatsand, der wohl der vorletzten Eiszeit angehören dürfte. Die Mächtigkeit des Kalkes soll hier 14 m betragen.,

Von Fossilien ist aus der angegebenen Abhandlung Keil­hacks nur bekannt: Valvata piscinalis var. contorta und Limnaeca. Eine Nachuntersuchung des sehr fossilarmen Kalkes hinter Mühle Schönthal durch TH. SCHMIERER ergab außerdem: Bythinia tenta­culata I.(Deckel), Valvata macrostoma STEENB., Ostrakoden und Fischreste, Charastengel.;

Blatt Görzke.| 2