Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 50 [Neue Nr. 3841] (1906) Belzig / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 33

wasserkalk angetroffen worden, welcher nach seiner ganzen petro­graphischen Beschaffenheit durchaus in die Gruppe der inter­glazialen Süßwasserkalke gehört.

_ Ein anderes Vorkommen von Süßwasserkalk liegt 800 m ostsüdöstlich von der Nordwestecke des Blattes in einer heute vanz verfallenen Grube, und dazu kommt als dritte Interglazial­bildung auf diesem Blatte ein in der Mitte zwischen Kalk und Eisenocker stehendes Gebilde, welches in flachen Gruben, 1 km südöstlich von der Nourdwestecke des Blattes, aufgeschlossen ist. Das Hangende der Interglazialschichten bilden diluviale Sande, teils der Hochfläche, teils der Talsandstufe angehörig; ihr Lieg ‚endes ist nicht bekannt.

IV. Blatt Klepzig.

Auf diesem Blatte liegt nur eine einzige interglaziale Ab­lagerung, aber sie ist von außerordentlicher Bedeutung einerseits wegen ihrer großen Mächtigkeit, andererseits wegen ihres reichen Inhalts an organischen Resten. Es ist dies das zwischen Dahns­ dorf und Lühnsdorf liegende Vorkommen von KEisenocker. Die

Fläche, in welcher derselbe auftritt, ist ohne Rücksicht auf die übrigen darin vorkommenden Bildungen in der Karte eingetragen und ergiebt sich daraus zu 150-200 m Länge und etwa 8S0 m Breite. Es handelt sich hier um einen KEisenocker von außer­ordentlich mannigfaltiger Zusammensetzung. In den tieferen Teilen des Lagers besitzt das Gebilde eine dunkelgrüne Färbung, die auf dem Vorhandensein von kohlensaurem und humussaurem Eisenoxydul und Humus beruht. An der Luft ändert sich diese Farbe durch Oxydation und geht in dunkelrotbraune, bei weiterer Oxydation in gelbe Farbentöne über. Dieser Kisenocker stellt einen Absatz in einem Wasserbecken dar. Nach Angabe des Besitzers, welcher das Material für technische Zwecke ausbeutet, soll der Eisenocker sich. bei Bohrungen als 30 m mächtig er­wiesen haben. Überlagert wird er von einem eigentümlich lehmigsteinigen Gebilde, welches frei von Kalk ist und den Eindruck einer stark verwaschenen und verwitterten Grundmoräne macht, ohne daß es möglich. wäre es direkt als solche zu be­zeichnen.

Blatt Belzig .