Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 51 [Neue Nr. 3842] (1906) Brück / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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10 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

der Eiszeit gebildeten höheren Talboden des Glogau -Baruther Haupttales, als auch den allergrößten Teil der Hochfläche über­kleiden. Bildungen älterer Eiszeiten konnten überhaupt nicht nachgewiesen werden, und auch die glazialen Zwischenschichten unter dem jüngeren Geschiebemergel besitzen nur eine außer­ordentlich beschränkte Verbreitung am östlichen Rande der Hochfläche.

I. Die glazialen Zwischenschichten.

Von ihnen wurden folgende beobachtet: 1. Sand; 2. Mergel­sand; 3. Tonmergel. Am Rande der Hochfläche tritt zwischen Linthe und Nichel zweimal auf längeren Strecken in Gestalt eines schmalen Bandes Sand zutage, welcher von der Grund­moräne der letzten Eiszeit überlagert wird. Er ist in der Karte mit grauer Farbe dargestellt und zeigt im übrigen keinerlei nennenswerte Unterschiede gegenüber den jüngeren glazialen Sanden . Noch unbedeutender ist die Verbreitung des Mergel­sandes, welcher nur unmittelbar südlich vom Dorfe Nichel an der nach Treuenbriezen führenden Straße auftritt, wo er von mehrere Meter mächtigen jüngeren glazialen Sanden überlagert wird. Es ist ein außerordentlich feinkörniger kalkhaltiger Sand, der in seinen oberen Teilen durch Auslaugung des Kalkes in Schluffsand umgewandelt ist. Seine Lagerungsbeziehungen zur Grundmoräne der letzten Eiszeit ließen sich nicht feststellen. Etwas größere Ausdehnung besitzt das letzte Gebilde dieser Gruppe, der Tonmergel. Mitten zwischen Gömnick und Ziezow findet sich im Planetal eine etwa 600 m lange, 400 m breite halbkreisförmige Fläche, in welcher unter dem"Talsand der diluvialen Planetalstufe Tonmergel von größerer Mächtigkeit liegt.. Er ist von dunkelgrauer Farbe, besitzt eine Mächtigkeit von mehreren Metern, eine feine Schichtung, beträchtlichen Kalkgehalt und ist völlig frei von organischen Resten. Auch bei ihm ist es in hohem Grade zweifelhaft, ob er nicht jung­glazialen Alters ist. Es liegt nämlich auf seiner Oberfläche keine Steinsohle, welche als zerstörter jüngerer Geschiebemergel zu deuten wäre, vielmehr wird er ganz unmittelbar von den kiesigen Geschiebesanden des Planetales. bedeckt.