Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 51 [Neue Nr. 3842] (1906) Brück / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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94 Die geologischen Verhältnisse des Blattes..

wasserkalk angetroffen worden, welcher nach seiner ganzen petro­graphischen Beschaffenheit durchaus in die Gruppe, der. inter­glazialen Süßwasserkalke gehört.\

Ein anderes Vorkommen von Süßwasserkalk liegt 800 ın ostsüdöstlich von der Nordwestecke des Blattes in einer heute ganz verfallenen Grube, und dazu kommt als dritte Interglazial­bildung auf diesem Blatte ein in der Mitte zwischen Kalk und

_ Eisenocker stehendes Gebilde, welches in flachen Gruben, 1 km südöstlich von der Nordwestecke des Blattes, aufgeschlossen ist. Das Hangende der Interglazialschichten bilden diluviale Sande, teils der Hochfläche, teils der Talsandstufe angehörig; ihr Liegendes ist nicht bekannt.

IV. Blatt Klepzig.

Auf diesem Blatte liegt nur eine einzige interglaziale Ab­lagerung, aber sie ist von außerordentlicher Bedeutung einerseits wegen ihrer großen Mächtigkeit, andererseits wegen ihres reichen Inhalts an organischen Resten. Es ist dies das zwischen Dahns­ dorf und Lühnsdorf liegende Vorkommen von Eisenocker. Die Fläche, in welcher derselbe auftritt, ist ohne Rücksicht auf die übrigen darin vorkommenden Bildungen in der Karte eingetragen und ergiebt sich daraus zu 150200 m Länge und etwa 80 m Breite. Es handelt sich hier um einen Eisenocker von außer­ordentlich mannigfaltiger Zusammensetzung. In den tieferen Teilen des Lagers besitzt das Gebilde eine dunkelgrüne Färbung, die auf dem Vorhandensein von kohlensaurem und humussaurem Eisenoxydul und Humus beruht. An der Luft ändert sich diese Farbe durch Oxydation und geht in dunkelrotbraune, bei weiterer Oxydation in gelbe Farbentöne über. Dieser Eisenocker stellt einen Absatz in einem Wasserbecken dar. Nach Angabe des Besitzers, welcher das Material für technische Zwecke ausbeutet, soll der KEisenocker sich bei Bohrungen als 30 m mächtig er­wiesen haben. Überlagert wird er yon einem eigentümlich lehmigsteinigen Gebilde, welches frei von Kalk ist und den Eindruck einer stark verwaschenen und verwitferten Grundmoräne macht, ohne daß es möglich wäre es direkt als solche zu be­Zeichnen.