Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 51 [Neue Nr. 3842] (1906) Brück / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 39

allmähliche Übergänge mit den Geschiebesanden und den kiesigen Sanden verbunden. Der reine Kiesboden ist auf eine Reihe von Kuppen und kleinen Gebieten auf den Hochflächen des Fläming und auf den obersten Teil einer Anzahl von Tälern(Hagels­berger Tal, Borner Tal) beschränkt. Es ist ein stark durch­lässiger, steiniger Boden, bisweilen, besonders in den Tälern, etwas humifiziert, meist aber trocken und einerseits unter hoher Durchlässigkeit, anderererseits unter der meist tiefen Lage des Grundwasserspiegels leidend. Der Wert als Ackerboden ist ge­ring, während die Kiefer auf ihm sich gut entwickelt.

Der Sandboden.

Die Sandböden unseres Gebietes werden vom jüngeren Hochflächensande, vom Talsande, vom alluvialen Flußsande und vom Dünensande gebildet. Wie bereits im vorhergehenden aus­geführt ist, handelt es sich bei den diluvialen Sandböden nur selten um wirklich reine Sande, in denen keinerlei gröbere Be­standteile enthalten sind. In den weitaus meisten Fällen haben wir es mit Bildungen zu tun, die zwar überwiegend aus Sand bestehen, in denen aber kiesige Bestandteile und kleine und große Geschiebe in wechselnden Mengen sich finden. Gemeinsam ist allen Sandböden unserer Blätter der ganz außerordentlich große Anteil, den der Quarz an ihrer Zusammönsetzung nimmt; er beträgt immer mehr als 80, meist sogar mehr als 90 pCt. Neben diesem Minerale finden sich in den diluvialen Sanden in verhält­nismäßig geringen Mengen noch Feldspat und Glimmer und eine Reihe von seltneren, meist eisenreichen Silikaten. Die Verwitterung und Bodenbildung der Sande vollzieht sich in der Weise, daß zunächst der Kalkgehalt, der ursprünglich bis an die Oberfläche reichte und 1 bis 2 pCt. betrug, durch Auslaugung den oberen Schichten entzogen wurde. Diese Auslaugung reicht um so tiefer, je kalkärmer der durchlässige Sand ist und hat vielfach die oberen 4-6 m betroffen. Von den übrigen Mineralen wird bei der Ver­witterung der Quarz so gut wie garnicht angegriffen. Der Rest, also der Feldspat und die übrigen Silikate, unterliegen einer ziemlich lebhaften. Verwitterung, durch die der Sandboden für die Ernährung der Pflanzendecke geeignet wird. Die eisen­