Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 51 [Neue Nr. 3842] (1906) Brück / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
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44 Bodenbeschaffenheit.

hat zur Folge, daß infolge derstärkeren Durchlüftung bei häufigem Wenden des Bodens der Humusgehalt eine starke Verminderung durch Oxydation erfährt, so daß solche Moormergelböden ihre ursprünglich schwarze Farbe verlieren und hellgraue Farbentöne annehmen. Das kann soweit gehen, daß nur noch die Unter­suchung mit Salzsäure und das Aufbrausen der Kohlensäure die ursprüngliche Ausdehnung der Moormergelgebiete oberflächlich verrät, während der Humusgehalt ein ganz geringfügiger ge­worden ist. Der gemischte Boden.

Der gemischte Boden der Abschlemmassen ist auf die zahllosen schmalen, im Querschnitt V-förmigen Rinnen(Rummeln) und Tälchen beschränkt, welche die reiche Gliederung vieler Teile des nördlichen Fläming bewirken. Diese langgestreckten schmalen Flächen sind mit solchen losen Massen erfüllt, die durch den Regen, besonders bei wolkenbruchartigem Gewitterregen, von den Gehängen herabgeführt und an tieferen Stellen wieder abgelagert werden; ihre Zusammensetzung ist infolgedessen außer­ordentlich abhängig von der der Gehänge, aus denen das Material herrührt, so daß innerhalb der Sandgebiete solche Böden einen stark sandigen, innerhalb der Lehm- oder Lößgebiete einen lehmigen bis tonigen Charakter besitzen. Da aber im allgemeinen nur der obere, stark verwitterte und gewöhnlich etwas humifi­zierte Teil der verschiedenen Bildungen der Abschlemmung und Umlagerung unterliegt,.so sind die in den kleinen Rinnen zu­sammengeschlemmten Massen meistens von etwas größerer Fruchtbarkeit als die anstoßenden Gehänge. Das läßt sich be­sonders schön dann erkennen, wenn solche Rinnen durch Ge­treidefelder sich hindurchziehen; dann sieht man, daß das Getreide im Gebiete der Abschlemmmasse sowohl durch größere Höhe, wie durch dunkleres kräftigeres Grün sich vorteilhaft von dem der anstoßenden Gehänge unterscheidet.