14 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
gegangen sind. Diese Bildungen, welche vortreffliche Wald- und Ackerböden darstellen, werden im bodenkundlichen Teile eine nähere Besprechung erfahren. Hier sei nur darauf hingewiesen, daß in mehreren Fällen das Auftreten größerer Geschiebemergelflächen Veranlassung zur Entstehung von Siedelungen und ackerbautreibenden Ortschaften innerhalb des ursprünglich wohl ganz geschlossenen Waldgebietes der Brandts-Heide gegeben hat. So sind sicherlich die Ortschaften Medewitz, Jeserig und Glashütten auf die in der Umgebung auftretenden Geschiebemergelplatten zurückzuführen. Viele dieser Siedelungen mögen wohl den Kriegsstürmen des Mittelalters zum Opfer gefallen sein, wie die alte Dorfstelle nordöstlich von Golmenglin'), das gänzlich verschwundene Dorf Löhnsdorf und die noch durch eine Kirchenruine bezeichnete Dorfstelle nördlich vom Forsthaus Schlesen.
Die jüngeren Sande(ds) und Kiese (ög) der Hochfläche sind entstanden durch Auswaschung des Geschiebemergels und Wiederablagerung der gröberen Teile desselben, während die feineren als Flußtrübe entführt wurden. Sie überkleiden wenigstens*/; des Blattes in sehr schwankender Mächtigkeit. In einer großen Anzahl von Flächen geht ihre Mächtigkeit auf weniger als 1m zurück, während sie an anderen Stellen, wie die tief eingeschnittenen Täler es zeigen, 15 m überschreitet. Wo ihre Mächtigkeit mehr als 2 m beträgt, zeigt die Karte ausschließlich die gelbe Grundfarbe mit aufgesetzten Punkten, Ringeln und Kreuzchen, wo sie dagegen geringer wird und in zwei Metern Tiefe der Lehm _ angetroffen werden kann, trägt die Karte außerdem noch eine weite, der des Geschiebemergels parallel verlaufende Schraffierung.
Außerordentlich mannigfaltig ist die Zusammensetzung des Sandes, das Verhältnis, in welchem Sand, kiesige Beimengungen und Geschiebe an seinem Aufbau teilnehmen. Im mittleren Teile des Blattes, beiderseits des vom Bahnhof Wiesenburg über Spring nach Setzsteig führenden Weges, also hauptsächlich in der Wiesenburger Forst, sehen wir einen Sand, der fast nur größere Mengen
') Die Stelle des alten Dorfes Golmenglin ist durch das Auftreten einer Platte außerordentlich fetten Decktones ausgezeichnet, die im Verhältnisse zur Umgebung etwas höher liegt und den slavischen Namen(glin= Ton, golm= Berg) erklärt.