Teil eines Werkes 
Gradabteilung 44, Blatt 55 = [Neue Nr. 3940] (1906) Stackelitz / geogn. und agronom. bearb. durch K. Keilhack und O. v. Linstow
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 23

Beispiel in der Sernoer, Schmerwitzer und Gliener Forst zurück­zuführen ist..

Die vom Flugsand eingenommenen Partien besitzen in ver­schiedenen Teilen des Blattes größere oder geringere Ausdehnung. Diese Bildung ist bei großer Mächtigkeit der Sande die un­günstigste von allen Bodenarten. Einmal. beträgt der Gehalt an Quarz mehr als 95 pCt. so daß für die Pflanzennährstoffe nicht viel mehr übrig bleibt; sodann besitzen diese Sande eine derartig gleichmäßige Zusammensetzung und Feinheit des Kornes, daß sie leicht zu Verwehungen neigen und so eine Gefahr für die benachbarten, guten Böden werden können, und endlich ist das von ihnen eingenommene Gebiet derartig unregelmäßig kuppig und hügelig gestaltet, daß eine Beackerung völlig un­möglich wird. Aus allen diesen Gründen ist es nötig, den vom Flugsand eingenommenen Boden durch Aufforstung mit Kiefern festzulegen und ihn so- unschädlich zu machen.

Kiesboden ‚findet sich ausschließlich im Zuge der End­moräne, besonders am östlichen Ausläufer derselben(Jagen 31 der Südostecke) und ist stets aufgeforstet.

Der lehmige bezw. Lehmboden.

Der lehmige bezw. Lehmboden, dessen Verbreitung aus der Karte hervorgeht, nimmt einen nicht: unerheblichen Anteil an der Zusammensetzung des Blattes. Seiner geologischen Stellung nach gehört er ganz ausschließlich dem jüngeren Ge­schiebemergel an, aus dessen Verwitterung er hervorgegangen ist.

Von großer Wichtigkeit ist seine unterirdische Verbreitung da, wo eine nur geringmächtige Decke von Sanden auf ihm lagert. Teils werden diesen Sanden aus dem Untergrunde Jahr für Jahr neue Pflanzennährstoffe zugeführt, teils dient der un­durchlässige Lehm. bezw. Mergel im Untergrunde als wasser­haltende Schicht, die in regenarmen Perioden das Wasser längere Zeit zurückzuhalten im Stande ist. Gerade: die recht erhebliche unterirdische Verbreitung des Geschiebemergels ist die Ursache für den bereits: oben. erwähnten ‚prachtvollen Laubwaldbestand

mancher. Forsten,