Teil eines Werkes 
Gradabteilung 44, Blatt 56 = [Neue Nr. 3941] (1906) Klepzig / geogn. und agronom. bearb. durch K. Keilhack und O. von Linstow
Entstehung
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34 Bodenbeschaffenheit.

der Zusammensetzung des Bodens begründeten Ursachen wird sein Wert und Ertrag noch. durch die verschiedene Lage der Gehänge beeinflußt, da bekanntlich nach N. gelegene Lehnen sich unvorteilhaft von den wärmeren Südgehängen unterscheiden.

So groß die Unterschiede in der Ackerkrume sind, so ge­ringfügig sind dagegen die des Untergrundes, des Geschiebe­lehmes selbst. Da ihm der kohlensaure Kalk gänzlich fehlt, die tonigen Teile des Geschiebelehmes nach überall gemachten Erfahrungen im wesentlichen allenthalben dieselbe chemische Zusammensetzung besitzen, und der Gehalt an gröberen Be­standteilen nur physikalisch wirksam ist, so beruhen die einzigen in agronomischer Beziehung in Betracht kommenden Verschieden­heiten des Geschiebelehmes und-Mergels auf der schwankenden Menge des Sandgehaltes. Indessen wird dieser selten so groß, daß er die Schwerdurchlässigkeit des Geschiebelehmes aufhöbe.

Der lehmige Boden des lehmigen Geschiebesandes, der besonders auf den Blättern Belzig , Görzke und Klepzig eine bedeutende Verbreitung besitzt, unterscheidet sich vom lehmigen Boden des Geschiebemergels kaum durch etwas anderes als durch das Fehlen des Lehmes und Mergels im Untergrunde. Statt dessen stellt sich vielmehr Sand ein, der freilich oftmals auch nur eine geringe Mächtigkeit besitzt und dann seinerseits vom Geschiebelehm unterlagert wird. Infolgedessen gehören auch diese lehmigen Böden zu den besseren unseres Blattes und haben nur da unter dem außerordentlich durchlässigen Sanduntergrunde zu leiden, wo dieser eine große Mächtigkeit besitzt, bevor die wassertragende Schicht des Geschiebemergels darunter folgt, oder wo die Decke des lehmigen Sandes so dünn wird, daß sie nicht zur Aufspeicherung einer durch längere Trockenperioden hin­durch ausreichenden Menge von Wasser geeignet ist.

Die lehmigen Böden des Schluff- und Mergelsandes sind auf so winzige Flächen beschränkt, daß sie landwirtschaftlich gar keine Rolle. spielen.

Der Kiesboden.

Er wird gebildet einmal von dem jungdiluvialen Hoch­flächenkiese und sodann von dem Talkiese. Beide sind durch