Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 57 [Neue Nr. 3942] (1906) Niemegk / geogn. und agronom. bearb. durch K. Keilhack und O. v. Linstow
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 13

beobachten: stark gestörte, wenig mächtige Schichten lagern zwischen völlig horizontalen und durchaus parallel abgelagerten Tonmergelbänken. Man führt diese Erscheinung darauf zurück, daß Gletschereisblöcke, die sich zur wärmeren Jahreszeit von der Hauptmasse loslösten, beim Hinweggleiten über die weiche und einige Meter mit Wasser bedeckte Tonmasse den Boden aufrührten und die angegebenen Störungen hervorriefen.

Diese Sande bezw. Tonmergel, zum"Teil gleichalterige fluviatile Bildungen, sind hervorgegangen aus der Zerstörung einer Grundmoräne. Sie unterscheiden sich genetisch nur durch die verschiedene Stromgeschwindigkeit der sie ablagerndon Schmelzwässer. War diese eine sehr große, dann wurden nur die gröbsten Bestandteile der Moräne: transportiert und als Kiese abgelagert; wurde sie geringer, so bildeten sich Sande, bei weiterem Nachlassen der Stromgeschwindigkeit Mergelsande und schließlich Tone. Letztere finden sich besonders gern an sonst abfallenden Gehängen oder in beckenartigen Vertiefungen.

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Tongrube bei Kirstenhof.

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Geschiebemergel(dm). Zu den glazialen Bildungen un­bestimmten Alters stellen wir einen dunklen Geschiebemergel, der in einer neu angelegten Grube nördlich Rietz unter Bänder­tonen zu Tage tritt. Er ist sehr fest gepackt und enthält zahl­reiche gekritzte Geschiebe.