Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 57 [Neue Nr. 3942] (1906) Niemegk / geogn. und agronom. bearb. durch K. Keilhack und O. v. Linstow
Entstehung
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16 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

b) Der Jüngere Sand(ös) bezw. Kies(ög) und der Talsand(d«@s). Von den fluviatilen sandigen Ablagerungen der letzten Eiszeit gehört der Jüngere Sand bezw. Kies zur Hochfläche, der gleichalterige Talsand zur Niederung,

Der Jüngere Sand bezw. Kies nimmt von allen Bildungen die größte Fläche auf unserm Blatte ein. Abgesehen von kleineren Vorkommen setzt er fast allein das ganze Gebiet zwischen Schwabeck, Niemegk und Rietz zusammen.

Die Flächen, in denen unter ihm der Geschiebelehm bezw. -Mergel in einer Tiefe von weniger als 2 m erbohrt wurde, sind durch eine ockergelbe weite Reißung auf blaßgelbem Grunde wiedergegeben. An allen übrigen Stellen beträgt seine oft schnell wechselnde Mächtigkeit mehr als 2m. Da der Jüngere Sand aus einer zerstörten Grundmoräne hervorgegangen ist, so finden sich in ihm fast überall Geschiebe in allen Größen. Das sandige Material selbst ist je nach der Größe und Strom­geschwindigkeit der Schmelzwässer als Sand, sandiger Kies oder reiner Kies abgelagert. Es ist versucht worden, die Korn­größe durch Zeichen möglichst naturgetreu wiederzugeben, indem durch Punkte die Sande, durch Ringel die kiesigen Bei­mengungen zum Ausdruck gebracht worden sind. Kleine liegende Kreuze weisen auf Geschiebe bis einschließlich Kopfgröße, stehende auf noch größere hin, und zugleich ist mit der Häufigkeit dieser Zeichen die Häufigkeit dieser Geschiebe in der Natur angedeutet.

Wegen der meist kiesigen Ausbildung des Jüngeren Sandes ist fast das ganze aus diesen Schichten bestehende Gebiet. mit Kiefern angeschont, die indessen stellenweise nur kümmerlich ihr Dasein fristen.

Der petrographischen Zusammensetzung nach bestehen die gröberen Beimengungen ganz vorwiegend aus krystallinen Ge­steinen, altcambrischen Quarziten und Feuersteinen der oberen Kreide, dagegen fehlen die sonst so häufigen silurischen Kalk­steine fast gänzlich. Unter der außerordentlich großen Zahl von Geschieben wurden im ganzen Gebiet nicht mehr als 4 bis 5 Kalksteine aufgefunden, nur in den Kiesgruben südwestlich

von Marzahna waren sie etwas häufiger. Im einzelnen fanden