22 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
Der Torf endlich bildet untergeordnete, wenig mächtige Einlagerungen im Süßwasserkalk und wurde hauptsächlich in der Gegend der Komthurmühle beobachtet. Dazu kommt als ganz untergeordnetes Glied schließlich noch ein nur in den alten Gruben bei der Belziger Obermühle beobachteter geringmächtiger, fossilienführender Sand.
1. Der Süßwasserkalk wurde früher bei der Obermühle in ausgedehnten Gruben gewonnen, die heute so verfallen sind, daß von den Lagerungsverhältnissen wenig mehr zu sehen ist.
In einem Aufsatz im Jahrbuche der Geologischen Landesanstalt für 1882, Seite 133—172,„Über präglaziale Süßwasserbildungen im Diluvium Norddeutsehlands“, hat der Verfasser diese Ablagerungen in der Zeit, als sie noch gut beobachtbar waren, auf Grund mehrjähriger Untersuchungen eingehend beschrieben. Damals fanden sich folgende Lagerungsverhältnisse, die später nach unten durch eine Bohrung(siehe oben bei Tertiär) noch eine Erweiterung fanden: Über tertiären Sanden von großer Mächtigkeit lagern etwa 20m mächtige Diluvialsande, in denen im oberen Teile der Ablagerung auch größere nordische Geschiebe sich finden. Darüber folgt bis zu 5 m Mächtigkeit ein Süßwasserkalk, der in seinem unteren Teile dunkelgrau, in der Mitte gelb und oben weiß gefärbt ist. Er enthält zahlreiche, weiter unten aufgeführte organische Reste, die so verteilt sind, daß im unteren Teile sowohl Pflanzen- wie Tierreste vorkommen, während in den höheren Schichten die ersteren fehlen. Ganz untergeordnet fand sich als Hangendes des Kalkes stellenweise Sand mit zahlreichen Schalen von Cyclas cornea.: Über dem Süßwasserkalke lagert entweder Geschiebemergel, der sich bei der geologischen Aufnahme des Blattes als jüngerer Geschiebemergel erwiesen hat, oder Sand, der im oberen Teile außerordentlich reich an Geschieben ist und gleichfalls ein jJungglaziales Alter besitzt. Wo der Geschiebemergel unmittelbar auf dem Süßwasserkalk lagert, wurden glaziale Schichtenstörungen wahrgenommen: der Geschiebemergel greift zungenartig in den Kalk ein und enthält seinerseits losgerissene Bruchstücke des letzteren in sich ein