Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 57 [Neue Nr. 3942] (1906) Niemegk / geogn. und agronom. bearb. durch K. Keilhack und O. v. Linstow
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 37

der Gehalt an Quarz mehr als 95 pCt., so daß für die Pflanzen­nährstoffe nicht viel mehr übrig bleibt; sodann besitzen diese Sande eine derartige gleichmäßige Zusammensetzung und Feinheit des Kornes, daß sie leieht zu Verwehungen neigen und so eine Gefahr für die benachbarten, guten Bodenarten geben können, und endlich ist das von ihnen eingenommene Gebiet derartig unregelmäßig kuppig und hügelig gestaltet, daß eine Beackerung völlig unmöglich wird. Aus allen diesen Gründen ist es nötig, den vom Flugsand eingenommenen Boden durch Aufforstung mit Kiefern festzulegen und ihn so unschädlich zu machen.

Der Kiesboden ist als jungdiluvialer Kies z. B. nördlich und nordwestlich von Haseloff stellenweise entwickelt, ein zusammen­hängender Zug altdiluvialer Kiese tritt in der Südwestecke des Blattes unter jüngeren Geschiebemergel zu Tage und ist hier durch eine Grube erschlossen.

Der lehmige bezw. Lehmboden.

Der lehmige bezw. Lehmboden nimmt einen nicht un­erheblichen Anteil an der Zusammensetzung des Blattes und

besitzt südlich und östlich Niemegk sowie in der Gegend von Zeuden an bis an den östlichen Kartenrand größere Verbreitung. Seiner geologischen Stellung nach gehört er fast ganz ausschließ­lich dem jüngeren Geschiebemergel an, aus dessen Verwitterung

er hervorgegangen ist.;

Von großer Wichtigkeit ist seine unterirdische Verbreitung da, wo eine nur geringmächtige Decke von Sanden auf ihm lagert."Teils werden diesen Sanden aus dem Untergrunde Jahr für Jahr neue Pflanzennährstoffe zugeführt, teils dient der un­durchlässige Lehm bezw. Mergel im Untergrunde als wasser­haltende Schicht, die in regenarmen Perioden das Wasser längere Zeit zurückzuhalten im Stande ist.

Das allgemeine Profil des Lehmbodens ist auf unserem Blatte etwa folgendes:

. LS 48 SL 1015 SM