Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 54 [Neue Nr. 3839] (1908) Alten-Grabow / geogn. und agronom. bearb. durch Th. Schmierer ..
Entstehung
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8 Blatt Alten-Grabow

»Innerhalb des Blattes(Ziesar ) erwies er(der Süßwasserkalk) sich als völlig frei von organischen Resten, dagegen fanden sich die­selben in einer etwa lkm südlich von Alten-Grabow gelegenen Grube, in welcher anscheinend die tiefsten Teile des Kalklagers aufgeschlossen sind. Der Kalk hat hier dieselbe dunkel graublaue Farbe, wie in den tiefsten Teilen der Aufschlüsse bei Belzig . Selbst der eigentümliche, veilchenartige Geruch, durch welchen er sich an jenen Orten auszeichnet, fehlt hier nicht, und um die Ähnlichkeit noch zu erhöhen, stellen sich sogar dieselben organi­‚schen Reste ein, bestehend in Kuochen und Geweihstücken des Rothirsches(Cervus elaphus), Flügeldecken von Käfern und zahl­reichen, aber meist nicht bestimmharen pflanzlichen Resten. KEr­kennen ließen sich allein Samen der Hainbuche(Carpinus Betulus ) und Erle(Alnus glutinosa). Von Fischresten fanden sich sehr gut erhaltene Schuppen des Barsches(Perca fluviatilis) und des Kar­pfens(Cyprinus Carpio ). Als diesem Kalke eigentümlich ist das Vorkommen zahlreicher blauer Vivianitkörnchen(phosphorsaures Eisenoxydul) zu erwähnen«.

Das Vorkommen des Süßwasserkalks an der Prittwitzbrücke ist ein nesterweises. Seine Mächtigkeit beträgt häufig nur 1 m. Er wird von Talsand überlagert und von Mergelsanden unter­teuft. Es ist daher sein Alter nicht mit Sicherheit festzustellen.

Glaziale Schichten unbestimmten Alters

Hierher gehören die auf dem Blatt vorkommenden Tonmer­gel(dh) und Mergelsande(dms). Dieselben Bildungen wer­den zwar auf den Nachbarblättern vielfach vom Oberen Geschiebe­mergel überlagert, es läßt sich aber nicht entscheiden, ob sie als Vorschüttungsbildungen zur letzten oder als Rückzugsbildungen zur vorhergehenden Vereisung gehören. Auf dem Truppenübungs­platze, zwischen Alten-Grabow und Briesental und in der Südost­ecke des Blattes finden sich zahlreiche Gruben, in denen Ton­mergel und Mergelsande anstehen. Eine Grube bei Briesental ist noch im Betrieb und zeigt einen grauen Tonmergel mit durch­

gehenden, dünnen Lagen von Feinsanden, die eine ausgezeich­nete Schichtung in Erscheinung treten lassen(Bänderton). Der