Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 54 [Neue Nr. 3839] (1908) Alten-Grabow / geogn. und agronom. bearb. durch Th. Schmierer ..
Entstehung
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IT. Bodenbeschaffenheit

Drei der Hauptbodengattungen Norddeutschlands, Lehm-, Sand- und Humusboden sind auf dem Blatte vertreten. Neben dem Sandboden treten Lehm- und Humusboden bedeutend zurück.

Der Lehm- und lehmige Boden

gehört zum größten Teile dem Diluvium an und bildet dann die Verwitterungsrinde des Oberen Geschiebemergels. Seine Ver­breitung ist also im allgemeinen durch die geologische Farbe des Geschiebemergels festzustellen. Ein wirklicher Lehmboden, bei dem der Lehm die Ackerkrume bildet, kommt hier nirgends vor, sondern wir finden als solche stets eine durch fortgesetzte Verwitterung und Ausschlämmung entstandene oberste Rinde, einen lehmigen bis schwach lehmigen Sand(LS-LS). Da auch Sand, besonders kiesiger Sand, oft zu einem lehmigen Boden ver­wittern kann, so ist häufig auf den ersten Blick nicht zu ent­scheiden, ob wir die Oberkrume eines Sandes oder Geschiebe­mergels vor uns haben. Beide liefern aber durchaus verschiedene Erträge. Der Verwitterungsvorgang, durch den der Geschiebe­mergel seine Ackerkrume enthält, ist dreifach und durch drei übereinander liegende, chemisch und zum Teil auch physikalisch verschiedene Gebilde gekennzeichnet. Diese Verwitterung ist in ihren verschiedenen Stadien für den Landwirt von großer Be­deutung.

Der erste und am schnellsten vor sich gehende Verwitterungs­vorgang ist die Oxydation. Diese hesteht in einer Umwandlung des größten Teiles der als Oxydulsalze vorhandenen Eisenverbin­dungen in Eisenoxydhydrat. Durch die Oxydation wird der ur­

sprünglich bläulichgrane Geschiebemergel in einen solchen von