Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 54 [Neue Nr. 3839] (1908) Alten-Grabow / geogn. und agronom. bearb. durch Th. Schmierer ..
Entstehung
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IV. Chemische und mechanische Bodenuntersuchungen

Allgemeines

Die chemische Analyse bezweckt die genaue Feststellung der in einem Boden enthaltenen Pflanzennährstoffe, da hier­durch dem durchgebildeten Landwirt ein Anhalt für die Wert­schätzung des Bodens und für die Erzielung günstiger Grundlagen für das Wachstum der Kulturpflanzen gegeben wird. Die chemi­sche Analyse ist nicht allein für die Schätzung des Bodenwertes maßgebend, da sie nur darüber Auskunft gibt, wie der Boden zur Zeit der Probeentnahme beschaffen war, ohne Rücksicht zum Beispiel auf andere wichtige Faktoren: Meereshöhe, Mächtig­keit der Bodenschicht, Neigung der Oberfläche nach der Himmels­richtung, Beschaffenheit des Untergrundes, Grundwasserstand, Klima, Absatz- und Arbeiterverhältnisse.

Anderseits können bei gleich großen Mengen von. Pflanzen­nährstoffen in verschiedenen Bodenarten, diese trotzdem ver­schiedenwertig sein, da es darauf ankommt, in welcher Form die Nährstoffe in dem betreffenden Boden vorkommen. Zum Beispiel kann das Kali im Boden gleichmäßig oder ungleich­mäßig verteilt sein, kann an Zeolithe gebunden sein, die es leicht an die Pflanze als Nährstoff abgeben, oder kann an schwer zer­setzbare Silikate gebunden für die Pflanze fast wertlos sein.

Um die Ergebnisse der Analysen vergleichen. zu können und sie für die Praxis nutzbringend zu machen, sind dieselben alle nach einer von den Mitarbeitern der Geologischen Landes­anstalt vereinbarten Methode ausgeführt worden. Die in früherer

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