Bodenuntersuchungen 3
Kine eingehende Besprechung der Analysen liegt nicht in dem Rahmen dieser Erläuterung, doch mögen hier einige allgemein gehaltene Hinweise mitgeteilt werden:
Je nachdem der Boden kohlensaure oder kieselsaure Verbindungen enthält, je nachdem letztere vorherrschend aus Quarzsand, verwitterten Silikaten oder Ton bestehen, verhalten sich die dem Boden zugeführten humosen Substanzen oder Düngemittel verschieden. Im allgemeinen verwerten kalkreiche, stark humose Bodenarten stickstoffreichen Dünger, wie Chilisalpeter, recht gut; wenig verwitterte, kalkarme Böden mit geringer Absorption(Aufnahmefähigkeit) verlangen leichter aufnehmbare Düngemittel und neben gebranntem Kalk selbstverständlich auch humose Stoffe; eisenschüssige Tone mit guter Absorption feinstgemahlenes Knochenmehl, Fischguano oder Superphosphate. Vorherrschend Quarzsand enthaltende Bodenarten mit mangelndem Kalk, wie die diluvialen und tertiären Sande, bedürfen neben humosen Substanzen Kali, Kainit und Thomasmehl, am besten tierischen Dung und— wenn Gründüngung nicht ausführbar-— beim Schossen des Getreides Stickstoff.
Hierbei hat der Landwirt natürlich die besonderen Bedürfnisse der Pflanzen zu erwägen und bei Anwendung der Kunstdünger, die er zweckmäßiger Weise auf das bescheidenste Maß zurückzuführen hat, auch Vor-, Nach- und Zwischenfrucht in Betracht zu ziehen. Es muß beim Sparen von Kunstdünger jedoch beachtet werden, daß sich das Pflanzenwachstum nach demjenigen Nährstoff richtet, welcher im Minimum vorhanden ist, das heißt, daß bei reichlichem Vorhandensein aller andern Nährstoffe das Wachstum doch kümmert, wenn nur ein einziger oder. wenige Nährstoffe zu der Zeit, wo die Pflanze ihrer bedarf, nicht in genügender Menge vorrätig sind. Auch reichliche Gaben anderer Nährstoffe helfen in diesem Falle nicht. Gerade hierüber geben nun die Analysen die beste Auskunft.
Halmgewächse lieben im allgemeinen eine phosphorreiche Nahrung, Kleearten und Hülsenfrüchte bedürfen keiner Stickstoffzufuhr, weil sie mit Hilfe von Bakterien den Luftstickstoff verwerten, Kartoffeln und Zuckerrüben brauchen Kali, und Gräser dieses letztere sowie Phosphorsäure. Auf trocknen,
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