Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 22 [Neue Nr. 4349] (1908) Göllnitz / geognost. und agronom. bearb. durch Th. Schmierer
Entstehung
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18 Die ‚geologischen Verhältnisse des Blattes

a) Blockpackungen(66). Sie sind entstanden durch Anhäufung der gröbsten Bestandteile der Grundmoräne infolge der Auswaschung und Wegspülung des feineren Materials durch die dem Eisrande entströmenden Schmelzwasser.

Die Blockpackungen des Blattes Göllnitz und ihre nordwest­liche Fortsetzung bis Wendisch-Drehna besitzen die bemerkenswerte Eigentümlichkeit, daß ihr Geschiebeinhalt zum allergrößten Teile aus Kalksteinen besteht, unter denen die grauen silurisehen Ortho­cerenkalke von Gotland vorzuherrschen scheinen. Dieser Kalkreich­tum hat im 18. und im Anfange des 19. Jahrhunderts zur Anlegung von vielen Hunderten von in kilometerlangen Reihen angeordneten Kalkgruben Veranlassung gegeben, in denen die Kalksteine ge­wonnen wurden, worauf sie in zum Teil noch heute in Trümmern vorhandenen Kalköfen zur Mörtelgewinnung gebrannt wurden. Der sich häufig wiederholende, auch auf unserem Blatte zweimal vor­kommende NameKalkberge erinnert an diese alte Gewerbetätigkeit. K. Keilhack ist der Ansicht, daß eine oder mehrere. riesige Schollen von. Kalkstein vom Inlandeise mitgeführt, in einer ge­wissen Entfernung vom Nordrande der Flämings zertrümmert, von dem radial sich. bewegenden KEise ausgebreitet und schließlich in der Endmoräne wieder vereinigt wurden.

B) Geschiebebeschüttungen(69) sind entstanden durch weniger vollkommene Auswaschung der Grundmoräne am Kisrande. Sie schließen sich eng an die Blockpackungen an.

7) Sandaufschüttungen(ös). Sie unterscheiden sich von den gewöhnlichen Geschiebesanden der Hochfläche in ihrer petro­graphischen Zusammensetzung nicht, treten zusammen mit den Blockpackungen und Geschiebebeschüttungen als linienförmig an­geordnete, orographisch deutlich hervortretende Kämme oder Kuppen auf und erweisen sich somit als ‚jenen gleichartige, endmoränen­artige Bildungen. Sie bestehen aber nicht aus dem Rückstande des angehäuften Grundmoränenmaterials, sondern aus den der Grund­moräue entnommenenen und am Kisrande angehäuften sandigen

Bestandteilen,