20 Die geologischen Verhältnisse des Blattes
Diese Entstehungsweise kommt sicher dem sogenannten„Sandr“ zu, einer für das Vorland der Endmoränengebiete bezeichnenden Landschaftsform. Der Sandr bildet eine in der Stromrichtung der Schmelzwasser geneigte, aus Kiesen und Sanden bestehende Ebene, Je mehr wir uns dabei vom Ausgangspunkte der Schmelzwasser, dem heute durch die Endmoräne bezeichneten Eisrande, entfernen, desto feinkörniger sind, entsprechend der Abnahme der fortbewegenden Kraft der Schmelzwasser, die Sande. Steine, die Faustgröße überschreiten, pflegen schon in der Nähe der Endmoräne zu fehlen; nach S. zu nehmen sie immer mehr an Größe ab. Selbst Mergelsande und Tone könnnen sich an der Zusammensetzung des Sandrs beteiligen. Die Sande dieser Gruppe zeigen die Erscheinung der sogenannten Kreuzschichtung(diskordanten Parallel- oder Driftstruktur), welche in der Weise ausgebildet ist, daß lauter kleine Schichtenabteile von verschieden gerichteter paralleler Schichtung rasch und regellos miteinander abwechseln und scharf aneinander abstoßen. Diese Erscheinung ist durch die Art der Entstehung dieser Sande zu erklären, nämlich als Absatz schnell fließender Schmelzwasser, deren Wassermenge, Stromgeschwindigkeit und Strom: richtung einem beständigen Wechsel unterworfen war. Auf unserem Blatte finden sich zwei, zu dem Bronkower und dem Gollmitzer Endmoränenzuge gehörige Sandr, deren Trennung durchgeführt werden konnte. Beide sind auf der Karte durch die geologische Bezeichnung, Farbe oder Signatur zwar nicht unterschieden, aber durch eine Grenze getrennt worden.
Über den Verlauf beider ist oben bereits das Wichtigste erwähnt worden. Sie unterscheiden sich in ihrer petrographischen Zusammen"setzung in keiner Weise. Die Mächtigkeit des südlichen Sandrs ist im allgemeinen größer, als die des nördlichen. Jene kann den Betrag von 5 m überschreiten, diese beträgt häufig weniger als 2 m.
Zur zweiten Art jungglazialer Sande gehören die oben beschriebenen Sandaufschüttungen im Zuge der Endmoräne.
Sande der dritten Gruppe endlich sind wohl die in der Nordostund. Südwestecke des Blattes auftretenden, die einheimischen Kiese und Sande überlagernden Geschiebebestreuungen und Sande vorwiegend