Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 22 [Neue Nr. 4349] (1908) Göllnitz / geognost. und agronom. bearb. durch Th. Schmierer
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit 33

und keine Drainage vorhanden ist, die Kaltgründigkeit des Bodens veranlaßt, anderseits erhöht die Undurchlässigkeit des tiefer liegenden Lehms und Mergels sehr wesentlich die Güte des lehmigen Sand­bodens, sofern dadurch den Pflanzen selbst in trockenster Jahres­zeit eine entsprechende Feuchtigkeit, das wesentlichste Bedürfnis des Höhenbodens, geboten wird.

Die Vermischung der Oberkrume des lehmigen, sowie auch des reinen Sandbodens(siehe unten) mit dem tieferen Mergel!) ist zu empfehlen. Durch eine derartige Mergelung erhält die in­folge der Verwitterung völlig entkalkte Oberkrume nicht nur einen für Jahre ausreichenden Gehalt an kohlensaurem Kalk, sondern sie wird auch durch die Vermehrung ihres Tongehalts, der im lehmigen Sandboden nur etwa 24 v. H. beträgt, bündiger und für die Absorption der Pflanzennährstoffe geeigneter.

Der Sandboden

Die Sandböden unseres Gebietes werden vom Hochflächensande des älteren und jüngeren Diluviums, dem jungdiluvialen Tal- und Beckensande und dem alluvialen Fluß-. und Flugsande gebildet. Der Sandboden ist auf allen 4 Blättern die verbreitetste Boden­gattung. Er besteht nur da, wo es sich um Flugsandboden handelt, lediglich aus Sand, sonst sind ihm in den meisten Fällen kiesige Bestandteile, kleine und große Geschiebe in wechselnder Menge beigemischt. Gemeinsam ist aber allen Sandböden unserer Blätter, daß, der Quarz den wesentlichsten Anteil an ihrer Zusammensetzung nimmt; dieser beträgt immer mehr als 80 v. H., meist sogar mehr als 90 v. H. Es ist eine durch zahlreiche Analysen bestätigte Tatsache, daß mittelfeine und feine Diluvialsande an!mineralischen Nährstoffen besonders arm sind. Mit dem Auftreten kiesiger Bei­mengungen steigt der Gehalt an Nährstoffen wesentlich. Zum Quarz treten dann noch Feldspat, Glimmer und eine Reihe von selteneren, meist eisenreichen Silikaten. Dies gilt aber in unserm Gebiete nur für die jungdiluvialen Sande, während die altdiluvialen

1) Der normale Geschiebemergel unseres Gebiets enthält 711 v. H. kohlensauren Kalk. Blatt Gölluitz

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