Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 28 [Neue Nr. 4449] (1908) Klettwitz : geologische Karte / geogn. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
Entstehung
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4 Oberflächenformen und allgemeiner geologischer Bau

Spree , die eine Strecke weit darin fließen, es dann aber verlassen und sich nach N. hin durch enge Durchbruchstäler durch den Niederlausitzer Grenzwall hindurch in ‚das nächst-nördliche Ur­stromtal begeben. Gerade in unserem Gebiete beschreibt das Tal von Senftenberg bis Liebenwerda einen nach N. offenen, sehr flachen Kreisbogen, in dem die Städte Senftenberg , Ruhland, Elsterwerda und Liebenwerda liegen. Von Liebenwerda an ist unser Tal identisch mit dem der heutigen Elbe ; ursprünglich aber, als die Schmelz­wasser des Inlandeises das Urstromtal benutzten, war die Elbe nichts anderes als ein linker Nebenfluß des Urstromes, der in der Gegend von Riesa in ihn einmündete. Dieses große Haupttal ist ganz ausschließlich durch Wasserwirkung erzeugt, ein KErosionstal, bei dessen Entstehung weder die Lagerungsverhältnisse des älteren Gebirges, noch irgend welche Bodenbewegungen an Verwerfungs­spalten irgend einen Anteil besitzen. Dies wird in vollkommen einwandfreier Weise durch die zahllosen Bohrungen bewiesen, die zur Verfolgung der Braunkohlen niedergebracht sind und geht ganz klar aus dem dieser Erläuterung beigebenen, auf jenen Bohrungen beruhenden Profile hervor.

Das nördliche Randtal des Niederlausitzer Grenzwalles, das Glogau -Baruther Haupttal, beginnt in der südlichen Provinz Posen und verläuft über Glogau , Kottbus , Baruth , Treuenbrietzen und Brück in der Richtung auf Brandenburg , um sich dann in der weiten Talebene des Havel - und Elbgebietes mit den weiter nördlich folgenden Urstromtälern zu vereinigen. Während das nördliche Randtal des Grenzwalles eine mittlere Meereshöhe von 70 m besitzt, hat das südliche in dem südlich von unserem Gebiete liegenden Teile eine solche von 100110 m.

Beide Urstromtäler setzen sich zusammen aus einer älteren, etwas höher gelegenen, diluvialen Talstufe und einer tieferen, die von jugendlichen Alluvialbildungen ausgekleidet wird und als Ab­flußweg von den heutigen Gewässern benutzt wird.

Der Niederlausitzer Grenzwall ist gegenüber dem Fläming aus­gezeichnet durch den Besitz einer großen Anzahl von ausgedehnten Becken, die teils auf seiner südlichen, teils auf seiner nördlichen