Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 28 [Neue Nr. 4449] (1908) Klettwitz : geologische Karte / geogn. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
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10 Die geologischen Verhältnisse des Blattes

halb: der Hochfläche folgt unter dem Oberflöze eine 3050:m mächtige Schicht von feinen, dunklen, stellenweise auch weißgefärbten, glimmerführenden Sanden. Auch sie sind innerhalb der Talflächen der Erosion zum Opfer gefallen, und erst die alsdann folgenden tieferen Schichten besitzen wieder eine allgemeine Verbreitung. Sie beginnen mit 26 m mächtigen Kohlenletten, unter denen ein 10 bis 12 m mächtiges Kohlenflöz, das Unterflöz, folgt; unter diesem lagern abermals Kohlenletten, sowie feine und grobe Sande. In dieser tiefsten Schichtenfolge liegen auch die schneeweißen Quarzsande, die in der Sattelachse südlich unseres Gebietes an die Oberfläche ge­langen und inzahlreichen Gruben ausgebeutet werden, und die bis 50 m mächtigen Kaolinsande, die in einer Bohrung im Tagebaue Marga angetroffen wurden.

Die Schichten, die am Aufbau des oberen Teiles der Braunkohlenformation beteiligt. sind, zeigen zwar im allgemeinen die genannte Gesetzmäßigkeit, im einzelnen aber mancherlei Ab­weichungen von dieser. So liegt in manchen Aufschlüssen der Flaschenton unmittelbar auf dem Braunkohlenflöz. In anderen Aufschlüssen wieder schaltet sich zwischen-dem im allgemeinen das Hangende der Kohle bildenden Tertiärsand und dem Flöz selbst ein feiner schokoladenfarbener Sand ein, der gewöhnlich nur geringe horizontale Ausdehnung besitzt. Auch im Liegenden scheinen die Schichten sowohl rücksichtlich ihrer Mächtigkeit, wie auch ihrer Zusammensetzung beträchtlichen Schwankungen unterworfen zu sein. Die mächtigen Sande, die zwischen dem Ober- und Unterflöz liegen, schwanken z. B. in ihrer Mächtigkeit zwischen 10 und ungefähr 40 m. Ebenso scheint das Unterflöz selbst stellenweise zu ver­schwinden, an anderen Stellen sich in zwei Flöze zu teilen. Alle diese kleinen Unregelmäßigkeiten genügen aber nicht, der gesamten Braunkohlenformation unseres Gebietes die Beschaffenheit einer ruhigen, nur wenig gestörten Ablagerung zu nehmen.

Der Flaschenton ist ein kalkfreier, weiß oder weißgrau ge­färbter, sandfreier, außerordentlich fetter Ton, der infolge seiner Armut an Alkalien einen hohen Grad von Feuerbeständigkeit besitzt und daher ein ausgezeichuetes Rohmaterial für die Erzeugung von