Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 28 [Neue Nr. 4449] (1908) Klettwitz : geologische Karte / geogn. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
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20 Die geologischen Verhältnisse des Blattes

sammensetzung nicht von den entsprechenden Schichten der Raunoer Hochfläche. Es besteht aus

Geschiebelehm(dm)

Sand(ss)

Kies(0g).

Der Ältere Geschiebelehm(öm) überlagert entweder un­mittelbar die Braunkohlenformation, oder ist von dieser durch wenige Dezimeter vorwiegend einheimische Kiese getrennt(Grube Weidmanns­heil). Er fehlt in den meisten Tagebauen der Westhälfte des Blattes oder wird nur durch einzelne nordische Blöcke vertreten(Grube Anna und Felix). In einer kleinen Fläche wurde er im Untergrunde von Zschipkau nachgewiesen, erbohrt mehrfach zwischen Klett­ witz und Annahütte und in der Königlichen Forst Grünhaus. Bei Zschipkau und Klettwitz scheint er kalkfrei zu sein, im Tagebau Weidmannsheil zeigt er einen schwachen Kalkgehalt und enthält neben krystallinen nordischen Geschieben auch einzelne silurische Kalke. Seine Mächtigkeit beträgt 22,5 m.

Die altdiluvialen Sande und Kiese (ss u. 0g) sind auch auf der Westhälfte des Blattes schwer von einander zu trennen, da sie in der unregelmäßigsten Weise in horizontaler, wie in vertikaler Richtung miteinander wechsellagern. Über ihre Zusammensetzung und Mächtigkeit ist bereits oben das Wichtigste erwähnt worden. Bemerkenswert ist es, daß in den Kiesen der Umgebung von Koste­brau, Zschipkau, Annahütte und Klettwitz die zierlichen Achat­und Chalcedongeschiebe ihre Hauptverbreitung haben. In östlicher Richtung werden sie; wie schon Eberdt*) hervorgehoben hat, seltener. Die gleichalterigen Sande enthalten überall kiesige Bestandteile; diese- treten aber bedeutend zurück in den Sanden der in dem süd­lichen Urstromtale liegenden Hochflächeninseln. Diese bestehen meist aus ostwestlich gerichteten langgestreckten Kämmen, oder nach W. konkaven, nach 0. konvexen Hügeln. Dadurch erinnern sie zu­nächst an Dünen. Daß es sich aber nicht um solche, sondern um die von den westwärts fließenden Schmelzwassern verschont ge­bliebenen Reste einer alten, aus einheimischem Diluvium bestehenden

ı) Jahrb. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt XIV 1893.