Die geologischen Verhältnisse des Blattes 29
Der alluviale Fluß- und Beckensand stellt einen seit dem Ver
schwinden des Inlandeises bis zur jüngsten Zeit durch Wasser umgelagerten Diluvialsand dar. Die postglazialen Gewässer wirkten im Bereiche des Lugker Beckens weniger aufschüttend als abradierend, das heißt den diluvialen Untergrund einebnend und teilweise entfernend. Wie weit wir es daher bei der jüngsten Terrasse mit umgelagerten und wie weit mit noch nicht umgelagerten Diluvialsanden zu tun haben, dürfte nicht in jedem einzelnen Falle zu entscheiden sein. Die Sande der postglazialen Terrassen des Lugker Beckens enthalten vielfach kiesige Bestandteile, während die alluvialen Flußsande des Überschwemmungsgebietes der Schwarzen Elster davon frei sind und sich neben ihrer tieferen Lage dadurch von den jungdiluvialen Talsanden entscheiden. Durch die Regelung der Elster und des Lugkgrabens ist die weitere Ablagerung von Flußsanden unmöglich gemacht worden.
Flugsand(D) bildet vereinzelte kleine Dünen bei Jüttendorf, den Raunoer Weinbergen , den Anhalter Häusern, Meurostollen und in der Umgebung der Ziegelei Rauno; eine größere Fläche nimmt er zwischen Grube Berta und Eva ein. Der westlichen Hälfte des Blattes fehlen Dünen gänzlich.
Die Dünen bestehen aus von Wind zusammengewehten Sanden, die sich dementsprechend durch ihre Gleich- und Feinkörnigkeit auszeichnen.
Schlick(st), ein mehr oder weniger feinsandiger, kalkfreier Ton, findet sich in der Südostecke des Blattes an beiden Seiten der Schwarzen Elster in einer Mächtigkeit von durchschnittlich 5 bis 10 din. Es ist vor der Flußregelung abgesetzt durch die aufgestauten Hochwasser der Schwarzen Elster.
Wiesenton(np), ebenfalls ein bei Überschwemmungen abgesetzter, kalkfreier Ton, ist als Umlagerungsgebilde des unmittelbar unter ihm, oder in seiner nächsten Umgebung anstehenden diluvialen Beckentones aufzufassen. Er bildet den Untergrund des sandigen und moorigen Alluviums westlich und nordwestlich von Dobristroh und nordwestlich von Drochow.