Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 28 [Neue Nr. 4449] (1908) Klettwitz : geologische Karte / geogn. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes 29

Der alluviale Fluß- und Beckensand stellt einen seit dem Ver­

schwinden des Inlandeises bis zur jüngsten Zeit durch Wasser um­gelagerten Diluvialsand dar. Die postglazialen Gewässer wirkten im Bereiche des Lugker Beckens weniger aufschüttend als abradierend, das heißt den diluvialen Untergrund einebnend und teilweise ent­fernend. Wie weit wir es daher bei der jüngsten Terrasse mit umgelagerten und wie weit mit noch nicht umgelagerten Diluvial­sanden zu tun haben, dürfte nicht in jedem einzelnen Falle zu ent­scheiden sein. Die Sande der postglazialen Terrassen des Lugker Beckens enthalten vielfach kiesige Bestandteile, während die allu­vialen Flußsande des Überschwemmungsgebietes der Schwarzen Elster davon frei sind und sich neben ihrer tieferen Lage dadurch von den jungdiluvialen Talsanden entscheiden. Durch die Regelung der Elster und des Lugkgrabens ist die weitere Ablagerung von Fluß­sanden unmöglich gemacht worden.

Flugsand(D) bildet vereinzelte kleine Dünen bei Jüttendorf, den Raunoer Weinbergen , den Anhalter Häusern, Meurostollen und in der Umgebung der Ziegelei Rauno; eine größere Fläche nimmt er zwischen Grube Berta und Eva ein. Der westlichen Hälfte des Blattes fehlen Dünen gänzlich.

Die Dünen bestehen aus von Wind zusammengewehten Sanden, die sich dementsprechend durch ihre Gleich- und Feinkörnigkeit auszeichnen.

Schlick(st), ein mehr oder weniger feinsandiger, kalkfreier Ton, findet sich in der Südostecke des Blattes an beiden Seiten der Schwarzen Elster in einer Mächtigkeit von durchschnittlich 5 bis 10 din. Es ist vor der Flußregelung abgesetzt durch die auf­gestauten Hochwasser der Schwarzen Elster.

Wiesenton(np), ebenfalls ein bei Überschwemmungen abge­setzter, kalkfreier Ton, ist als Umlagerungsgebilde des unmittelbar unter ihm, oder in seiner nächsten Umgebung anstehenden diluvialen Beckentones aufzufassen. Er bildet den Untergrund des sandigen und moorigen Alluviums westlich und nordwestlich von Dobristroh und nordwestlich von Drochow.