Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 28 [Neue Nr. 4449] (1908) Klettwitz : geologische Karte / geogn. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
Entstehung
Seite
50
Einzelbild herunterladen

50 Bodenbeschaffenheit

Sande fast ausschließlich aus Quarzmineralien bestehen. Da der Quarz von Verwitterungsvorgängen so gut wie garnicht beeinflußt wird, so sind die aus altdiluvialen Sanden aufgebauten Böden nur für Waldbau und auch dann nnr für die Kiefer verwendbar. In den jungdiluvialen Sanden dagegen vollzieht sich die Verwitterung in der Weise, daß zunächst der ursprünglich bis an die Oberfläche reichende, 12 v. H. betragende Kalkgehalt den oberen Schichten entzogen wird. Sodann werden die Tonerdeverbindungen in plastischen Ton umgewandelt und die übrigen Silikate werden ebenfalls in neue, leichter lösliche, wasserhaltige Verbindungen über- und zum Teil fortgeführt. Schließlich ergibt sich eine der obersten Ver­witterungsrinde des Geschiebemergels nicht unähnliche Ackerkrume, ein ‚schwach lehmiger bis lehmiger Sand. Das Zustandekommen dieser Verwitterungsrinde und die Ertragfähigkeit des Sandbodens hängt aber wesentlich von den Grundwasserverhältnissen ab. Die Nähe des Grundwassers bestimmt erst die Möglichkeit der An­siedelung einer Pflanzenwelt zur Erzeugung von Humus und Humus­säure, die zu den wichtigsten Hilfsmitteln der Natur bei Zer­setzung der Silikate im Sandboden gehören. Demnach ist den Sandböden der Höhe ein geringerer Bodenwert zuzuschreiben als denen der Niederung. Wenn die Sandböden der Hochfläche viel­fach ebenfalls als Acker genutzt werden, so ist dies häufig darauf zurückzuführen, daß bisweilen geringe Lehmeinlagerungen den Sand­boden durchziehen und ihn dadurch infolge der wasserhaltenden Kraft des Lehms befähigen, selbst in etwas trockenen Jahren den Pflanzenwurzeln genügende Feuchtigkeit zu bieten. Günstiger sind auch solche Sandflächen, die in nicht zu großer Tiefe von Geschiebelehm oder-mergel oder einer anderen wasserhaltenden Schicht unterlagert werden. Derartige Flächen erreichen auf allen vier Blättern, insbesondere aber auf Blatt Göllnitz und Alt-Döbern große Ausdehnung. Hierher gehören hauptsächlich die auf der

Karte mit ö8_ö8 ö8 Öas Öas 0ÖAas Ss öm öms öb 6m dab öams dab

USW.

bezeichneten Flächen. Die Lehm-, Tonmergel- oder Mergelsand­

EEE

>>