Blatt Klettwitz
3. Die Raunoer Hochfläche erhält auf unserem Blatte durch eine Reihe von kleinen Tälern einen außerordentlich gelappten, buchtenreichen Umriß. An ihrem Südrande liegen zwei solcher Nebentäler: das östliche beginnt bei den Weinbergshäusern, das zweite etwa 500 m weiter südwestlich. Viel reicher ist der Westrand gegliedert, in welchem wohl ein halbes Dutzend Täler tief einschneiden, wodurch die eigentliche Hochfläche, z. B. bei der Fabrik von Viktoria II, auf wenige hundert, Meter eingeengt wird.
Diese arg zerschlitzte Hochfläche trägt auf ihrem Südrande eine aus Kiesen aufgebaute Endmoräne der vorletzten Eiszeit, vor welcher eine Sanderfläche liegt, die sich etwa 1km- weit in das Urstromtal hinein erstreckt. Von dieser Hochfläche ist nur noch ein kleiner Teil im ursprünglichen Zustande erhalten; der größere Teil ist entweder durch die riesenhaften Tagebaue der verschiedenen Braunkohlengruben vollständig zerstört oder durch aufgestürzten Abraum(Kippen) der Beobachtung völlig entzogen.
4. Die Hochfläche im westlichen Teile des Blattes ist nur in ihrem‘ östlichen Teile durch einige Täler bei Poley und Klettwitz randlich etwas gegliedert, in ihrem inneren Teile aber geschlossen. Es gilt für sie bezüglich der weitgehenden Umgestaltung ihrer Ober
flächenformen durch den Bergbau dasselbe wie für die Raunoer Hoch-.
fläche. Die Raunoer Hochfläche erhebt sich bis 145, die Sallgaster bis 178 m über dem Meeresspiegel. Der tiefste Punkt des Blattes liegt in der Südostecke im Elstertale in 100 m Meereshöhe. Von fließenden Gewässern sind nur die Schwarze Elster und der Pößnitzbach zu nennen.
2. Geologischer Aufbau des Blattes
Am Aufbau unseres Gebietes sind folgende Formationen beteiligt: 1. Paläozoische Grauwacken und Schiefer, 2. Tertiäre Braunkohlenbildungen des Miocäns, 3. Glazial- und Interglazialbildungen des Diluviums, 4. Ton-, Sand- und Humusbildungen des Alluviums.
Das ältere paläozoische Gebirge ist nur im tiefen Untergrunde vorhanden und tritt nirgends an die Oberfläche. Es unterlagert voraussichtlich unser Blatt in seiner ganzen Fläche. Auch die miocäne Braunkohlenformation überkleidet, dem paläozoischen Gebirge diskordant auflagernd, die gesamte Blattfläche. Ihre Schichten traten ursprünglich nirgends zutage, sondern waren überall durch eine Decke jüngerer quartärer‘ Bildungen verhüllt. Jetzt aber sind sie durch
den Bergbau weitgehend aufgeschlossen und nehmen große Gebiete
an der Tagesoberfläche ein.
Die Glazial- und Interglazialbildungen des Diluviums überkleiden als zusammenhängende Decke urspünglich die Hochflächen unseres Blattes und den höheren Talboden der in demselben entwickelten Täler, während-das flächenhaft sehr zurücktretende Alluvium auf