Geologischer Aufbau des Blattes 11
Quarzsanden und groben Quarzkiesen, bereits ein pliozänes Alter zukommt, aber da diese Schichten nirgends. aufgeschlossen, sondern nur in Bohrungen bekannt geworden sind und organische Reste sich in ihnen bisher nicht gezeigt haben, so läßt sich ein zwingender Beweis für diese Annahme nicht erbringen.
Nach diesem kurzen Überblick über die tertiäre Entwicklungsgeschichte der Lausitz betrachten wir zunächst die einzelnen Gesteine des Tertiärs, soweit sie auf unserem Blatte zu beobachten sind.
1. Der Kaolinsand ist das tiefste bekannte Glied des Miocäns
»und wurde in der großen Mächtigkeit von 62 m in der bereits erwähnten Tiefbohrung im Tagebau Marga in einer Tiefe von 50,5 bis 112,5 m‘ unter dem“Unterflöze gefunden. Er ist ein schneeweißer, wie Schlemmkreide aussehender Sand,(der je etwa zur Hälfte aus weißem, mehligem Kanolin und aus ebenso weißem, glimmerfreiem ; Quarzsande besteht./
2. Der liegende Glimmersand ist nur in den Tagebauen am Südrande des Blattes unter dem dort abgebauten Unterflöze erschlossen. Er besteht hier aus einem grauen feinkörnigen Sande, der sehr reich ist an Blättchen weißen Kaliglimmers(Muscovit). Die durch den Wind erfolgte Ausblasung der Glimmerblätter und Anhäufung des reinen Quarzsandes zu Glassanddünen ist auf unserem Blatte nicht beobachtet.
3. Der Kohlenletten im Liegenden des Unterflözes ist ebenfalls nur in den Tagebauen am Südrande des Blattes aufgeschlossen und bildet hier eine bald völlig fehlende, bald bis zu 1—2 m Mächtigkeit anschwellende Grenzschicht zwischen Sand und Kohle. Er ist aufzufassen als eine Faulschlammbildung aus den letzten Lebensjahren des zu Ende gehenden großen Sees, an dessen Stelle sich das Torfmoor des Unterflözes setzte.
4. Das Unterflöz. Das Unterflöz besitzt eine durchschnittliche Mächtigkeit von 8—11 m und ist auf unserem Blatte durch Tagebau im Felde der Gruben Marga und Viktoria IIL_ der Niederlausitzer Kohlenwerke, durch Tiefbau in dem der Grube Meurostollen aufgeschlossen."Außerdem ist es‘ durch eine so große Zahl von Bohrungen angetroffen worden, daß wir über seine Verbreitung innerhalb unseres Blattes gut unterrichtet sind. Danach fehlt das Unterflöz im nördlichen Teile desselben nördlich der Linie Sallgast—Dobristroh vollständig. Von diesem Fehlgebiete aus zieht sich eine breite Auswaschung von N nach S quer durch das ganze Blatt. An ihrem Westrande liegen Drochow, Särchen , Klettwitz und Zschipkau; an ihrem Ostrande Meuro und‘ Krügers Mühle. Dadurch wird das Unterflöz in zwei große Teile, den westlichen: Klettwitzer und den östlichen Raunoer zerlegt. Von letzterem durch eine von Bl. Senftenberg herüberkommende und über Jüttendorf und Kolonie Marga verlaufende Auswaschung getrennt liegt in. der Südostecke unseres Blattes noch ein kleiner Änteil der westlich vom Koschenberg liegenden Niemitscher Kohlenfläche des Unterflözes. Die Oberfläche des Unterflözes liegt am höchsten im Gebiete des Tagebaues der Niederlausitzer Kohlenwerke