Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 28 [Neue Nr. 4449] (1923) Klettwitz : geologische Karte / geologisch und agronomisch bearb. durch K. Keilhack ..
Entstehung
Seite
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Geologischer Aufbau des Blattes 13

Flözstück im N und das zwischen Klettwitz , Kostebrau und Sallgast liegende. Stück im S zerlegt.

In der ersten Auflage dieser Karte war die Gestalt der Oberfläche des Oberflözes durch Schichtlinien von 5:5 m dargestellt; heute ist der größte Teil des Oberflözes im Tage- oder Tiefbau abgebaut und diese Darstellung damit entbehrlich. geworden. Sie Zeißte, daß die Oberfläche des Oberflözes vielfach sehr starke Störungen wesentlich glazialen, aber auch solche tektonischen Ursprunges aufwies. Auf eine Reihe solcher Erscheinungen wird bei Besprechung der einzelnen Grubenaufschlüsse zurückzukommen sein. Das Liegende des Ober­flözes lagert erheblich ruhiger wie seine Oberfläche und zeigt nur in der Nähe der Auswaschungen eigenartige Störungen. Während nämlich im ungestörten Gebiete Ober- und Unterflöz durch 3540 m mächtige Glimmersande getrennt sind, wird in der Nähe der Aus­waschungen der Abstand der beiden Flöze vielfach erheblich geringer, kann sogar bis herunter zu 1m abnehmen. Die Ursachen dieser Er­scheinung sind erst in jüngster Zeit durch den in der Nähe und über solchen Stellen umgehenden. Bergbau wie folgt klargestellt worden: die Erosion hat das Oberflöz durchsägt und in den liegenden Sanden sich bis auf die Oberfläche des Unterflözes eingeschnitten. Die liegenden feinkörnigen Sande waren vollkommen mit Wasser durch­tränkt und flossen als Schwimmsand in die Auswaschung hinein; dieses Abfließen der Zwischenschichten pflanzte sich immer weiter nach rückwärts fort, die Mächtigkeit der Glimmersande nahm immer mehr ab und damit mußte das Oberflöz sich senken und dem Unterflöz nähern. Diese Senkung erfolgte entweder bruchlos, wie bei Grube Eva, oder das Oberflöz zerbrach in einzelne Stücke, wie bei Grube Anna Mathilde.

7. Die über dem Oberflöze folgenden Sande sind im allgemeinen grobkörnig bis feinkiesig. Sie sind von heller Farbe, bestehen ganz überw jegend aus Quarzkörnern, enthalten aber daneben auch weißen Feldspat, der z. T. mit dem Quarz verwachsen ist; das weist auf die Lausitzer Granite als das Ausgangsgestein dieser Quarzsande hin. Neben den Quarzen finden sich noch Kieselschieferstückchen, die aus dem Silur im N des Freistaates Sachsen stammen dürften. Diese Sande können über 10 m Mächtigkeit erlangen.

8.. Über dem groben Quarzsande: folgt ein weißer bis hellgrauer, ungeschichteter Ton, der viele Meter Mächtigkeit erlangen Kann, Er bildet ein vortreffliches Rohmaterial für Verblendsteine, wird aber leider meist bei der Abbaggerung der Decke des Flözes mitgewonnen und wandert ungenutzt in die Kippen.

9. Die noch jüngeren hangendsten Schichten der Braunkohlen­formation sind nur an ganz beschränkten Stellen beobachtet worden und werden bei der. Besprechung der einzelnen Grubenaufschlüsse berücksichtigt werden.