Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 28 [Neue Nr. 4449] (1923) Klettwitz : geologische Karte / geologisch und agronomisch bearb. durch K. Keilhack ..
Entstehung
Seite
15
Einzelbild herunterladen

Geologischer Aufbau des Blattes 15

gefunden. 13m über dem Oberflöz liegt in den groben Quarz­sanden eine mit feinen Sanden ausgekleidete Krosionsrinne und. in deren Liegendem ein grauer, ziemlich massiger, fetter Ton, der auf den Schichtflächen Zweiglein der Sumpfzypresse und Blätter der Edelkastanie trägt.

3. Das Diluvium

Am Aufbau des Diluviums auf Bl. Klettwitz sind Ablagerungen aller drei für Norddeutschland angenommenen Kiszeiten sowie Bil­dungen der letzten Zwischeneiszeit beteiligt. Zwar wurde unser Blatt vom letzten Inlandeis nicht mehr erreicht, vielmehr lag dieses mit seinem:Südrand einige Kilometer nördlich des Nordrandes von Bl. Klettwitz auf den anstoßenden Blättern Göllnitz und Senftenberg; wohl aber haben die Eisschmelzwässer ausgedehnte Ablagerungen von Sand und Ton im Lugk, im Drochower Becken und im Urstromtal im S unseres Blattes erzeugt. Ebenso sind die das nordöstliche Drei­eck des Blattes überkleidenden ebenen Sande Ablagerungen der vom nahen KEisrand herabkommenden Schmelzwässer des letzten Inland­eises. Die Ablagerungen der vorletzten KEiszeit überkleideten ur­sprünglich als eine allerdings meist wenig mächtige Decke die Hoch­flächen im O und W des Blattes, sind aber durch den Bergbau in ihrer Ausdehnung jetzt sehr stark eingeschränkt worden. Die Grund­moräne der Geschiebemergel tritt an der Oberfläche nur ‚in kleinen Gebieten bei Sauo und in einigen Grubenaufschlüssen in die Er­scheinung, ‚während er sonst allenthalben durch eine sandig-kiesige Aus­waschungsbildung vertreten wird. Die Bildungen der älteren Zwischen­eiszeit besitzen unter der sandig-kiesigen Decke der zweiten Eiszeit eine große Verbreitung innerhalb der Hochflächen, erscheinen aber auch an der Oberfläche in größeren Partien zwischen Friedrichstal, Zschipkau und Klettwitz sowie südwestlich von Saalhausen und bei Sauo. Am besten aber sind auch sie in einer Reihe großer Tagebaue aufge­schlossen. Am ‚südlichen Rande der Raunoer Hochfläche sind diese interglazialen Kiese von den Eismassen der vorletzten Eiszeit zu­sammengestaucht zu moränenartigen langgestreckten Wällen, die sich von den Zschipkauer Weinbergen über Stadtgrube, die Weinbergs­häuser und auf Bl. Senftenberg über Reppist bis zur Kreuzung der Eisenbahnen Senftenberg-Kottbus und. Senftenberg-Lübbenau verfolgen lassen. Dieser Endmoränenzug: ist aber ebenfalls durch den Bergbau auf kilometerlange Erstreckung vernichtet worden. Vor dieser End­moräne findet sich eine Aufschüttung der vom Eisrand abfließenden Schmelzwässer in der Oberflächenform einer Zwischenstufe zwischen dem'"Talboden und der Hochfläche. Diese Stufe ist in der Karte als Sanderfläche der vorletzten Eiszeit bezeichnet worden.

; Die erste Eiszeit endlich ist vertreten durch ausgedehnte Grund­moränenbildungen,. die allerdings nur in der Gegend von Poley in einer etwa 4qgkm großen Fläche an der Oberfläche erscheinen, im übrigen aber nur in den Gruben aufgeschlossen zu beobachten sind. Das gleiche gilt von den in ihrem Liegenden auftretenden groben