Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 28 [Neue Nr. 4449] (1923) Klettwitz : geologische Karte / geologisch und agronomisch bearb. durch K. Keilhack ..
Entstehung
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Blatt Klettwitz

Die Bildungen der älteren Zwischeneiszeit

Über der an nordischen Geschieben reichen Grundmoräne der ersten KEiszeit folgt innerhalb der Hochflächen unseres Blattes in weiter Verbreitung ein 120 m Mächtigkeit erlangender Kies, der ausschließlich aus Gesteinen aufgebaut ist, deren Heimat südlich oder südwestlich von unserem Gebiet zu suchen ist; wir bezeichnen der­artige Kiese als einheimische oder wegen ihrer Herkunft aus den Sudeten und ihrem Vorlande als sudetische. Das Hauptgestein, aus welchem diese Kiese bestehen, ist Quarz; außerdem aber finden sich massenhaft schwarze Kieselschiefer und, etwas mehr zurück­tretend, silurische Quarzite aus Sachsen , seltener Sandsteine aus der sächsischen Kreideformation, Gerölle aus dem Rotliegenden. Sachsens und sodann zahlreiche Kieselsäuremineralien, die als Ausfüllung von Hohlräumen in porphyrischen Eruptivgesteinen bekannt sind. Dahin gehören Achate,. Chalcedone und Karneole, die auf, die Randgebiete der-Sudeten im nördlichen Schlesien hinweisen. Etwas weiter im S finden sich in diesen Kiesen auch Gerölle von sächsischen Basalten. Das völlige Fehlen nordischer Beimengungen spricht dafür, daß diese Kiese in einer Zeit entstanden sind, in welcher ausschließlich von S herkommende Flüsse unser(Gebiet berührten und daß jede Mitwirkung von Schmelzwässern des nordischen Inlandeises bei Entstehung dieser Bildungen ausgeschlossen war. Sie sind deswegen als interglazial aufgefaßt und so in der Karte dargestellt, besonders weil weiter im N in völlig gleichen Kiesen die Bänke: mit der als Leitfossil des ersten Interglazials geltenden Paludina dilwviana liegen.

Die Bildungen der zweiten Eiszeit

Die Grundmoräne der zweiten Eiszeit- der Geschiebe­mergel besitzt in unserem Blattgebiet meist nur die geringe Mächtigkeit von. 23 m, ist sogar im allergrößten Teil der Hoch­flächen völlig ausgewaschen und zerstört; er wird hier durch Sand und Kies vertreten, doch kann er in einzelnen tiefen Mulden des Tertiärs gelegentlich über 10 m mächtig werden. An der Oberfläche lagert er unmittelbar südlich.von Sallgast , am Nordende von Kostebrau und unmittelbar bei Sauo ; ‚im übrigen ist sein Auftreten auf eine Anzahl von Stellen innerhalb der großen:Tagebau-Aufschlüsse be­schränkt, bei deren Besprechung seiner weiter zu gedenken ist.

Der Geschiebemergel tritt als solcher, d.h. kalkhaltig, nur in einigen Tagebauen auf und ist da, wo er nur geringe Mächtigkeit besitzt, durch und durch. entkalkt und in Geschiebelehm umgewandelt worden. Unter einer Decke von Sanden , deren Mächtigkeit geringer als 2 m ist, findet er sich in größerer Ausdehnung nördlich und östlich von Sallgast bis nach Wormlage hin.

Eine Analyse des Geschiebemergels von Grube Renate durch R. Wache lieferte folgende Werte: