Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 28 [Neue Nr. 4449] (1923) Klettwitz : geologische Karte / geologisch und agronomisch bearb. durch K. Keilhack ..
Entstehung
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20 Blatt Klettwitz

und Kostebrau war von der Fortsetzung dieser Endmoräne nichts mehr zu beobachten; dagegen tritt sie auf dem im W angrenzenden Bl. Klein-Leipisch wieder auf.

Durch die während dieser Kisrandlage abströmenden Schmelz­wässer sind im südlichen Vorlande Aufschüttungen von Sanden und Kiesen erfolgt, die als Sander bezeichnet werden und in der Karte mit dem Zeichen dsa eingetragen sind. Solche Sanderflächen ziehen sich von, Friedrichstal bis Zschipkau und dann nach kurzer Unter­brechung von 1km durch das Tal des Pößnitzbaches, von den Hör­litzer Weinbergen über Senftenberg II , die Weinbergshäuser und Reppist bis fast nach Sedlitz , immer am Südrande der Raunoer und der Klettwitzer Hochfläche hin. Gegen den im S angrenzenden ebenen Talboden des Urstromtales heben sich diese Sanderflächen meist mit deutlichem Absatz ab. Innerhalb des Sanders beobachtet man ein deutliches Ansteigen nach dem Plateaurande hin, welches 1020 m beträgt, woraus sich ein Böschungswinkel von 1:40 bis 1:100 ergibt.

Die Bildungen der dritten Eiszeit

Wir können unterscheiden Hochflächenbildungen und Talbildungen und die in der Mitte zwischen beiden stehenden Sanderbildungen. Die Hochflächenbildungen gliedern sich in Grundmoränen(Geschiebe­mergel), Mergelsande, Sande, Kiese und Blockpackungen, die Tal­bildungen in Sande, Kiese und Tone, während die Sanderbiluungen ausschließlich aus geschiebeführenden Sanden bestehen.

Hochflächenbildungen der jüngsten Kiszeit fehlen auf Bl. Klett­witz ganz und die zwischen Hochflächenbildungen und Talbildungen stehende Sanderstufe ist auf die Nordostecke des Blattes beschränkt. Dagegen finden sich jungglaziale Niederungsbildungen in sehr großer Ausdehnung. Wir gliedern das Jüngere Diluvium der Niederungen in:

a) Beckensand(das) und Beckenkies(dag) b) Talsand(das), Talkies(dag) c) Beckentonmergel(daß).

a) Die Beckensande(dag) sind im Bereiche des Lugker Beckens entwickelt, entsprechen dem Boden des zur jüngeren Kiszeit mit Schmelzwässern erfüllten Stausees und bezeichnen dessen Umfang.

Die Sande der jüngeren Terrasse enthalten keine Geschiebe, son­dern neben dem Sande nur kiesige Bestandteile. Sie erfüllen in einer Höhe von 120125 m über NN. die inneren Teile des Lugker Beckens und das gesamte Drochow-Klettwitzer Becken. In der Umgebung von Saalhausen, Barzig, Dobristroh und Drochow werden sie in weniger als 2m Tiefe unterlagert von Beckentonmergeln.

An drei Stellen, nordöstlich, südlich und südöstlich von Drochow, nehmen die kiesigen Bestandteile im Sande derart zu, daß stark­kiesige Sande bis sandige Kiese.(day) entstehen. Nordöstlich von) Drochow. werden auch sie in weniger als. 2m. Tiefe von Beckenton­mergel unterlagert.

b) Der Talsand(das) des Breslau -Magdeburger Urstromtales