Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 60, Blatt 13 [Neue Nr. 4252] (1919) Cottbus (Ost) / bearb. durch M. Tornow
Entstehung
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6: Blatt Cottbus -Ost A

löslichen wasserhaltigen Silikaten statt. Innerhalb der durch diese mannig­Tachen Einflüsse erzeugten Ackerkrume desGeschiebemergels kann man in den regelmäßig zum Ackerbau verwendeten Flächen dann gewöhnlich noch eine _ oberste Schichtunterscheiden, die mit der Pflugtiefe im allgemeinen zu­sammenfällt und sich durch eine stärkere Humifizierung, eine Folge der Düngung, von der darunter liegenden unterscheidet. Es grenzen sich also von unten nach oben in einem vollständigen Profile des Geschiebemergels . folgende Schichten ab: dunkler Mergel, heller Mergel, Lehm, lehmiger Sand und mehr oder weniger humoser, lehmiger Sand. Die Grenzen zwischen diesen einzelnen Verwitterungsbildungen verlaufen, von der obersten abgesehen, keineswegs horizontal, sondern infolge der so außerordentlich mannigfaltigen Zusammensetzung des Gschiebemergels in wellig auf- und absteigender Linie, und zwar so, daß die oberen Bildungen oftmals zapfen­artig tief in die unteren hineingreifen.

Der Wert des Bodens wird in hohem Maße bedingt durch die Undurch­lässigkeit des tiefer liegenden Lehms und Mergels. Einerseits wird hierdurch an Stellen, wo keine genügende Ackerkrume und keine Drainage vorhanden ist, die Kaltgründigkeit des Bodens veranlaßt, anderseits erhöht die Undurch­lässigkeit des tiefer liegenden Lehms und Mergels sehr wesentlich die Güte des lehmigen Sandbodens, sofern dadurch den Pflanzen selbst in trockenster Jahreszeit eine entsprechende Feuchtigkeit, das wesentlichste Bedürfnis-des Höhenbodens, geboten wird.

Die Vermischung der Oberkrume des lehmigen, sowie auch des reinen Sandbodens(siehe unten) mit dem tieferen Mergel*) ist zu empfehlen. Durch eine derartige Mergelung erhält die infolge der Verwitterung völlig entkalkte Oberkrume nicht nur einen für Jahre ausreichenden Gehalt an kohlensaurem Kalk, sondern sie wird auch durch die Vermehrung ihres Ton­gehalts, der im lehmigen Sandboden nur etwa 24 v. H. beträgt, bündiger und für die Absorption der Pflanzennährstoffe geeigneter.

Der Sandboden

‚Die Sandböden unseres Gebietes werden vom Hochflächensande des jüngeren Diluviums, dem jungdiluvialen Tal- und Beckensande und dem alluvialen Fluß- und Flugsande gebildet. Der Sandboden ist auf allen 3 Blättern die verbreitetste Bodengattung. Er besteht nur da, wo es sich um Flugsand- oder um alluviale Flußsandböden handelt, lediglich aus Sand, sonst sind ihm in den meisten Fällen kiesige Bestandteile, in den Hoch­flächensanden auch kleine und große Geschiebe in wechselnder Menge bei­gemischt. Gemeinsam ist aber allen Sandböden unserer Blätter, daß der Quarz den wesentlichsten Anteil an ihrer Zusammensetzung nimmt; dieser beträgt immer mehr als 80 v. H., meist sogar mehr als 90 v. H. Es ist eine durch zahlreiche Analysen bestätigte Tatsache, daß mittelfeine und feine Diluvialsande an mineralischen Nährstoffen besonders arm sind. Mit dem Auftreten kiesiger Beimengungen steigt der Gehalt an Nährstoffen wesent­lich. Zum Quarz treten dann noch Feldspat, Glimmer und eine Reihe von selteneren, meist eisenreichen Silikaten. In den jungdiluvialen Sanden voll­zieht sich die Verwitterung in der Weise, daß zunächst der ursprünglich bis

), Der normale Geschiebemergel unseres Cebiets enthält 711 v. H. kahlen­sauren. Kalk. ::.; SE; z