Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 60, Blatt 19 [Neue Nr. 4352] (1919) Komptendorf / bearb. durch M. Tornow
Entstehung
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I. Oberflächenformen ' und allgemeiner geologischer Bau des weiteren Gebiets

Das Gebiet der 225. Lieferung der Geologischen Karte von Preußen - und benachbarten Bundesstaaten umfaßt die Blätter Cottbus-Ost, Cottbus­West und Komptendorf, die mit ihrem nördlichen Viertel, d. h. mit der Nord­hälfte der Blätter Cottbus-Ost und West dem Glogau-Baruther Urstromtal, mit ihrem ganzen übrigen Gebiet der Hochfläche des Niederlausitzer Grenz­walls angehören. Dieser bildet die östliche Fortsetzung des Flämings, jenes Höhenzuges, der an der Elbe bei Magdeburg beginnt und sich über Belzig , Jüterbog und Dahme nach der Niederlausitz hinzieht. Die Senke, die in der Gegend von Dahme den Landrücken durchquert, bildet etwa die Ostgrenze des Flämings und die Westgrenze des Niederlausitzer Grenz­walls. Dieser selbst erstreckt sich weiter nach Osten über Luckau und Muskau bis an die Neiße ; jenseits dieses Flusses wird seine For tsetzung als Katzengebirge bezeichnet. Dieser Landrücken, der eine mittlere Breite von 40 km besitzt, wird im Norden und Süden von zwei alten, mehr oder weniger ostwestlich verlaufenden Urstromtälern begrenzt, deren Entstehung oder wenigstens Ausgestaltung auf die Abschmelzperiode der letzten Eiszeit zurückzuführen ist. Das südliche Grenztal des Niederlausitzer Grenzwalls ist zugleich das südlichste große Urstromtal überhaupt, nämlich das Breslau­Hannoversche Haupttal, das in der Provinz Schlesien beginnt und sich durch die Ober- und Niederlausitz ungefähr auf der ‚Grenze von Preußen und Sachsen von Osten nach Westen hinzieht. Östlich von unserm Gebiet wird es von der Neiße und dem Bober benutzt, die eine kurze Strecke darin fließen, es dann aber verlassen und Sich nach Norden durch enge, allmählich sich aber verbreiternde Trichtertäler durch den Niederlausitzer Grenzwall hindurch in/ das nächst-nördliche Urstromtal begeben. Südlich von dem Gebiet unserer Lieferung tritt von Süden kommend die Spree in dieses Tal ein, durchquert es von südlich Uhyst bis Spremberg und verläuft dann ebenfalls in einem zunächst engen, dann aber sich verbreiternden und von Neuhausen an sich trompetenförmig erweitern­den Tal von Süden nach Norden quer durch den Niederlausitzer Grenzwall hindurch. Bei Cottbus erreicht dieses Durchbruchtal das nördliche Urstromtal. Südwestlich von unserm Gebiet fließt in diesem Urstromtal die Elster. Sie ist der erste Fluß, der das Tal nicht nach Norden hin überschreitet, sondern ihm treu bleibt. Auch nachdem in der weiteren westlichen Fortsetzung unseres Urstromtals bei Riesa die Elbe eingetreten 1*