Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 60, Blatt 19 [Neue Nr. 4352] (1919) Komptendorf / bearb. durch M. Tornow
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes 11

der Niederlausitz angetroffen ist, sind in den übrigen Aufschlüssen wohl kleine Flöze von geringer Bedeutung und Ausdehnung zu erblicken, die in die wechselnde Folge glimmerreicher toniger Feinsande, feinsandiger Tone, und je nach der Färbung durch Braunkohlensubstanz und Eisenoxyd hell bis braun gefärbter Letten über dem Unterflöz eingeschaltet sind.

Bei dem: Mangel an geeigneten Aufschlüssen und sachgemäß geprüften Bohrproben ist die Oberfläche des Miocäns nirgends genau festzulegen, wahrscheinlich ist das Tertiär auch vielfach schollenförmig in das Diluvium aufgenommen worden, wie das mehrfach auf dem nördlich anstoßenden Blatte Cottbus -Ost zu beobachten ist. Ähnlich wie dort sind an manchen Stellen des Blattes, besonders in der Bagenzer Forst, die glimmerführenden z. T. tonigen Feinsande, die das Unterflöz der Lausitz zu überlagern pflegen, mit den 2 m-Bohrungen der geologischen Aufnahme angetroffen worden, z. T. auch mit einer schwachen Braunkohlenschicht. Die Flächen oder Bohr­punkte sind auf der Karte durch schräge weite Reißung dargestellt. Hier ist es leicht möglich, daß nur Schollen in größerer Anzahl von geringerer oder größerer Zahl auftreten, oder daß nur vom Diluvium umgearbeitetes Tertiärmaterial vorliegt. Vielleicht findet sich im Bereiche solcher Flächen auch anstehendes Tertiär. Auf die Fruchtbarkeit des Bodens dürfte das Vor­handensein dieser tertiären Schichten meist wohl in negativem Sinne von Einfluß sein, der sich besonders bei Waldbedeckung geltend machen wird. da diese Schichten tertiären Materials stets von einer Dilvvialschicht von über etwa 1 m überlagert werden. In der Kiesgrube am Schwarzen Berge ist ein fetter kalkfreier Ton mit nur wenig staubförmiger Quarz­beimengung in Schollenform aufgeschlossen, ganz ähnlich wie in! den Kies­gruben. beim Konnatzer Waldwärter auf dem anstoßenden Blatt Cottbus -Ost wenige km nördlich. Seiner Beschaffenheit und seinem Aussehen nach kann man ihn. für einen Vertreter des im Senfterberger Revier über dem Oberflöz Jagernden Flaschentones halten. Ein dem Serftenberger Oberflöz. ent­

sprechendes Flöz ist im Bereiche des Blattes demnach noch nicht angetroffen worden; wahrscheinlich beruht dies Fehlen nicht auf nachträglicher Zer­störung, sondern es ist wohl ein derartiges Flöz ursprünglich hier niemals zur Ablagerung gekommen.

Das Diluvium

1. Bildungen der vorletzten Eiszeit,

Wie schon oben erwähnt, sind Ablagerungen, die einer älteren Eiszeit als der letzten zugewiesen werden könnten, im Bereiche des Blattes nur in Bohrungen angetroffen worden, alsTone, oderLehme ,Steine und dergl. Da nur Angaben von Bohrmeistern vorhanden sind, dagegen Ge­birgsproben nicht vorgelegen haben, so ist über diese Frage nichts näheres zu sagen. Das Vorhandensein älterer eiszeitlicher Bildungen im. Blatt­bereiche wäre durchaus wahrscheinlich, da sich noch südlich des Breslau - ­Magdeburger Urstromtales, das den Nietlerlausitzer Höhenrücken südlich begrenzt, diluviale Ablagerungen finden, die der vorletzten Eiszeit zu­gerechnet. werden..