Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 40 [Neue Nr. 3649] (1918) Spreenhagen / geogn. bearb. durch A. Jentzsch
Entstehung
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Ill. Geognostische Verhältnisse des Blattes

In dem ganzen Gebiete des Blattes sind nur Bildungen aus den jüngsten Abschnitten der Erdgeschichte bekannt, nämlich solche der Jetztzeit(Alluvium) und der Eiszeit(Diluvium). Die nächst­älteren Bildungen, nämlich die Braunkohlenformation des Tertiärs, tritt auf dem östlich angrenzenden Blatte Fürstenwalde an vielen Stellen zutage und bildet vermutlich auch auf unserem Blatte die tiefere Unterlage des Diluviums. Im Diluvium unter­scheiden wir Höhendiluvium und Taldiluvium.

Das Höhendiluvium setzt alle jene Hügel zusammen, die oben im oro-hydrographischen Überblick alsDiluvialinseln auf­gezählt worden sind, und zwar die unter 14 genannten bis zur Oberfläche, die unter 57 genannten bis zu. der geringen Tiefe von ein oder zwei Metern unter der Oberfläche. Die Schichtenfolge ist hierbei überall die gleiche.

Der Obere Geschiebemergel(0m) als Grundmoräne der jüngsten Vereisung zeigt die für die Mark Brandenburg gewöhnliche Ausbildung: Ein buntes Gewirr unregelmäßig gestalteter Gesteins­bruchstücke und Geschiebe, unregelmäßig verstreut in einer Mischung kleinerer Geschiebe mit Sand, Staub und Ton; ursprünglich immer kalkhaltis daher alsMergel gekennzeichnet, aber durch tausendjährige Verwitterung oberflächlich entkalkt und oxydiert zu Geschiebelehm. Da Lehm nur. die gewöhnliche Verwitte­rungsrinde des Geschiebemergels ist, wird er, wie auf allen nord­deutschen Karten, mit dem Geschiebemergel-als untrennbares Ganzes auch auf Blatt Spreenwalde zusammengefaßt. c

Die Geschiebe sind nordisch, d.h. sie sind Bruchstücke der in Schweden und Finnland anstehenden Gesteine, sowie der zwischen jenen Ländern undder Mark vom KEise überschrittenen Gesteins­und Bodenarten.

Der Geschiebemergel erreicht Mächtigkeiten von mehr als 5 m. In Gruben aufgeschlossen. sieht man ihn bei Göllmitz, Spreenhagen , sowie zwischen diesem Ort und Skaby, bei Markgrafpieske , sowie in der Rieploser Heide. In letzterer zeigt eine Grube

0,3 m Sand über

Q,5.m Geschiebelehm: über 2,9 m.Geschiebemergel,