Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 40 [Neue Nr. 3649] (1918) Spreenhagen / geogn. bearb. durch A. Jentzsch
Entstehung
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Geognostische Verhältnisse 556

geren Geschiebemergelbank, den darunter bei 1320 m Tiefe durch­bohrten feinen grauen Sand mithin als. deren Liegendes, d. h. als Unterer. Diluvialsand(ds), dessen Mächtigkeit hiernach mehr als 7 beträgt. 2 Vermutlich ist die Mächtigkeit dieses Sandesnoch erheblich größer, da sie auf dem angrenzenden Blatte Fürstenwalde durch eine beim Gut Palmnicken(nur 4 km nordöstlich von unserer Schleuse) zu 14 m befunden wurde. Dort liegt dieser Sand zwischen zwei Geschiebemergeln, und der ihn bedeckende ist 18 m mächtig, also erheblich stärker, als er irgendwo innerhalb des Blattes Spreenhagen aufgeschlossen ist. So können wir das Bohrprofil von Palmnicken als das bisher vollständigste Diluvialprofil dieser Gegend anführen und bis zur einstigen Beibringung anderer Bohrprofile vermuten, daß in den Diluvialinseln auch des Blattes Spreenhagen die Schich­tung ähnlich sein dürfte. Das Palmnicker Bohrprofil ist in etwa 65 m Höhe über NN angesetzt und lautete nach F. WAHNSCHAFFE*): 18 m Oberer Geschiebemerg«](0m) Diluvialsand(ds) Unterer Geschiebemergel.(dm) Diluvialsand und-kies(ds) Unterer-Geschiebemergel(dm) Diluvialsand. und-kies(ds); also zusammen 67 m Glazial-Diluvium ‚über. miocänen Schichten der Braunkohlenformation.

Die an der Schleuse über demKies mit grobem Geröll durch­bohrteu Sande rechnet Verfasser dem Taldiluvium zu.

Die Auffassung, daß jenerKies mit grobem Geröll durch Aus­waschung. des früher weitverbreiteten und also wohl auch unweit der jetzigen Schleuse einst anstehenden Oberen Geschiebemergels entstanden und somit letzterer flächenhaft zerstört worden ist, wird durch die Aufschlüsse des Blattes weiter bestätigt. Denn an den Rändern aller Diluvialinseln trittUnterer Sand(ds) unter dem Oberen Geschiebemergel hervor; diese Ränder zeigen somit Ab­schnittsprofile, wie sie bei der Auswaschung des Urstrom­tales ‚entstehen mußten.

Diese Abwaschung können wir stufenweise verfolgen: Wir sehen beispielsweise in nur 2 km südwestlicher Entfernung, in und bei

4) WAHNSCHAFFE:Über das Quartär und Tertiär bei Fürstenwalde a. d. Spree. Jahrb, d. Preuß. Geol. Landesanst. f. 1915, Bd; XXXVI, Teil 11,8. 361;