Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 40 [Neue Nr. 3649] (1918) Spreenhagen / geogn. bearb. durch A. Jentzsch
Entstehung
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29 Blatt Spreenhagen

pieske, deren Wasserverhältnisse durch Abzugsgräben geregelt und günstig gestaltet sind. Gerade hier zeigt sich die Entstehung! aus Seen deutlicher, indem an der breitesten Stelle des Moores unter dem sonst kalkfreien Torf eine kalkreiche Schicht, der Absatz eines einst offenen Sees, bei etwa 2 m Tiefe durch mehrere Handbohrungen er­reicht wurde. In einer kleineren Fläche bei der Försterei Stadtluch reicht solcherWiesenkalk(ak) bis fast zutage. Zumeist aber liegt der Torf unmittelbar auf Flußsand(as). Die nahe westlich der Försterei Stadtluch auf der Karte verzeichnete rundliche Wasser­fläche liegt inmitten eines Schwingmoores, ist mithin der Rest eines einst größeren, jetzt verwachsenden Sees. Dagegen sind die weiter südlich in demselben Moor verzeichneten, eckig begrenzten Wasserflächen künstlich erzeugt: es sind frühere Torfstiche, in denen Torf von der Mächtigkeit mehrerer Meter ausgestochen worden ist. Jetzt sind alle diese Torfstiche bis zum Rande mit Wasser erfüllt.

Auch die ansehnliche Wasserfläche inmitten des Torfmoores bei Skaby ist künstlich ausgebaggert und ihr Abfluß durch Gräben geregelt.

Sehr naß und an vielen Stellen unbetretbar ist auch der größte Teil des Stadtluchs, bemerkenswert aber darin ein nordsüdlich ge­richteter Streifen, in dem Talsand teils zutage tritt, teils so hoch auf­ragt, daß er nur von 12 dm Torf überdeckt wird. Letzterer liegt an solchen Stellen etwas höher und ist ausgetrocknet, was beweist, daß jenes Luch vordem höher als jetzt durchwässert war.(denn sonst hätte der Torf sich nicht bilden können), aber daß es später für einen Teil seines Wasserreichtums besseren Abfluß erhielt. Vermut­lich hängt diese Änderung mit der Anlage des am Nordende des Stadtluchs vorbeiführenden OderSpreekanals zusammen, kann aber auch schon vorher durch die Anlage des von seinem Nordende nord­wärts zur Spree führendenTorfgraben eingeleitet worden sein.

Die erwähnte Unterlagerung des Torfes durch Wiesenkalk be­schränkt sich auf die örtlich tiefsten Stellen. Die meisten Torflager des Blattes liegen auf Sand(as), der teils Flußsand im engeren Sinne, teils der Absatz ehemaliger Seen ist. Im letzteren Falle tritt er meist an den Rändern der Torfflächen zutage oder erfüllt auch, wie bei Briesenluch, den größeren Teil des ehemaligen Sees, so daß nur die tiefsten Stellen des letzteren inmitten der Sandfläche als kleine, flachgründige Torfflächen sich entwickeln konnten.

Die zahlreichen, in den Talsandgebieten eingestreuten Torfkessel sind zwar Flachmoore, aber doch vorwiegend aus Pflanzen aufgebaut,