8 Blatt Herzfelde
nur wenige hundert Meter breiter Schlauch genügte zum Ablauf in der Postglazial- und Alluvialzeit. In diesem zwei oder wenige Meter in die Talsandfläche einschneidenden Schlauch schlängelt sich jetzt die Spree wie ein Fremdling.
Auf dem Talsand aber erhoben sich als völlig steinfreie Windgebilde die Dünen. Die Anfänge ihrer Bildung gehen zurück bis zum Ende der jüngsten Diluvialzeit, als nach dem Verschwinden des Gletschereises und der letzten, unverschiebbar als„totes Eis‘ dem Boden aufliegenden Bruchschollen desselben der Sandboden noch ohne Pflanzenwuchs war. Im Gegensatz zum Wasser, das den Sand abwärts bringt, trägt der Wind denselben aufwärts, sobald seine Oberfläche abtrocknet, und häuft ihn an zu langen Rücken, Ketten, Rückengruppen und KEinzelgestalten. Diese Tätigkeit hat der Wind, als an keine Bodengrenze gebunden, durch die ganze Alluvialzeit fortgesetzt bis in unsere Tage, freilich in seiner Wirkung auf immer kleinere, durch Bewaldung eingeschränkte Stellen begrenzt. Dünen finden sich auf jedem unserer vier Blätter: ein bezeichnender, 6 km langer, schmaler und niederer Rücken bei Fürstenwalde , das größte, bis 58,8 m über NN aufsteigende, aus Scharen von Sandhügeln gegliederte Dünengebiet in der Südwestecke des Blattes Spreenhagen .
Die übrigen Bildungen des Alluviums sind die im norddeutschen Flachlande gewöhnlichen: das Wasser der Seen und Flüsse, Flußsande der Seenränder und Flußüberschwemmungen, Flachmoortorf der Niederungen und verlandeten Seen, stellenweise mit Wiesenkalkuntergrund, an Gehängen und quelligen Stellen Gehängemoor und Moormergel, und in kleinen, von größeren Zuflüssen freien Kesseln der Wälder Hochmoorstückchen, also Sphagneten. Diese nehmen aber, wegen der Trockenheit des heutigen Klimas, nur in versteckter. Winkeln einen verschwindend kleinen Teil der Gebietsfläche ein.