Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 34 [Neue Nr. 3549] (1918) Herzfelde / geologisch und agronomisch bearb. durch A. Jentzsch
Entstehung
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14; Blatt Herzfelde

Aus den im bodenkundlichen Teil des, Blattes. abgedruckten Tabellen ersieht man die mechanische. und chemische Zusammen­setzung des Geschiebemergels und anderer Gesteine des Diluviums und Alluviums. Obwohl die im Laboratorium der Geologischen Landesanstalt ausgeführten Analysen Vorkommen der Nachbarblätter betreffen, gelten wegen der erfahrungsgemäß großen Gleichförmig­keit des norddeutschen Geschiebemergels die daraus ersichtlichen Grenzwerte auch für das Blatt Herzfelde .

Im ganzen schwankt in dem Geschiebemergel der Umgegend Berlins der Gehalt an ‚Kalkkarbonat(kohlensaurem Kalk) etwa zwischen 411%, ‚meist zwischen 7 und 10%, bezogen auf die unveränderte, ursprüngliche Masse. Durch die mit der Verwitterung verbundenen Vorgänge kann dieser Kalkgehalt in den oberfläch­lichen Teilen des Geschiebemergels fast völlig verschwinden(Ge­schiebelehm), in einer etwas tieferen Region(Infiltrations­zone) aber angereichert werden... Wie wir im Laboratorium durch Schlämmen den Geschiebemergel nach der Größe der ihn zusammen­setzenden Körner zerlegen können, so hat auch die Natur ihn durch Wasser zerwaschen und hat daraus gesondert: Blöcke, Kies, Sand, Mergelsand und Tonmergel,. die als Schichten des Diluviums in wechselnder Folge abgesetzt worden sind.

Die Blöcke bestehen zumeist aus Gramit. und anderen nicht kalkigen Gesteinen. Alle anderen Schichtgesteine des Diluviums sind lose, ursprünglich kalkhaltige Aufschüttungen(Sedimente), deren oberflächliche Entkalkung um- so tiefer geht, je sandiger sie sind. Zn.

Sande, Mergelsande und Tonmergel sind immer geschichtet, Kiese zumeist. Doch ist in diesen bis zu etwa 1 m Tiefe, in den Sanden noch viel tiefer, die ursprüngliche Schichtung in den oberflächlichen Teilen meist zerstört durch die Wirkungen des Frostes, der Pflanzenwurzeln, grabender und wühlender Tiere und die Eingriffe des Menschen beim Pflügen, Bäumeroden, Anlage von Wegen, Gräben, Gräbern, Kellern und Grabungen ‚verschiedenster Zwecke.

Geschiebemergel und ungeschichtete Kiese werden als Gla­ziale Bildungen bezeichnet, dagegen die geschichteten Kiese, Sande, Mergelsande und Tonmergel des Diluviums als Fluvio­glaziale Bildungen.

In: Gebiete des Blattes Herzfelde sind zwei Stufen glazialer Bildungen nachgewiesen, die wir als Ablagerungen der Jüngsten Vereisun g und ‚als solche der vorletzten Vereisung (bzw. Eiszeit) unterscheiden. Fluvioglaziale Bildungen haben jede