Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 41 [Neue Nr. 3650] (1918) Fürstenwalde / bearb. durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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zelnen Sandes einen Höchstwert für eine bestimmte Korngröße ‚ergibt. Am reinsten, d. h. gleichkörnigsten ist der Dünensand(D). Bei diesem finden sich Körner von mehr als 0,5 mm Durchmesser nur in ganz geringer Menge, solche von mehr;als 2 mm fehlen oder kommen nur(bis etwa 7 mm Größe) ausnahmsweise in verschwindend geringer Menge vor; auch Staub und feinste Teile treten völlig zurück. Dagegen liegt der Höchstwert der Körnergröße bei 0,1 bis 0,2 mm Durchmesser. 5*

Auch alle anderen Sande zeigen mehr oder minder ausgesprochen dasselbe Verhalten..

Nächst dem Dünensande am reinsten, d. h. am gleichkörnigsten ist der Untere Diluvialsand(ds). Jede einzelne seiner Analysen zeigt einen ausgesprochenen Höchstwert bei einer gewissen Korn­größe. Dieser liegt für die gröbsten zwischen 1,0 und 0,5 mm, für die feinsten zwischen 0,1 und 0,05 mm.

Innerhalb der gleichen Grenzen schwankt der Obere Diluvialsand (ös) und der Talsand(das) doch enthalten diese letzteren meist noch nennenswerte Mengen von Körnern über 2 mm Durchmesser, ent­sprechen daher der bodenkundlichen Einschreibung Gs.

Im Alluvialsande treten solche größeren Körner wieder mehr zurück; ein Höchstwert liegt entschieden bei 0,020,05 mm'; daneben spielen hier oft die feinsten Teile eine erhebliche Rolle.

Diese feinsten Teile sind aber für das physikalische und chemische Verhalten des Bodens von größter Bedeutung. Ihre größere oder geringere Menge beeinflußt die Bindigkeit des Bodens, dessen wasser­haltende und wasseraufsaugende Kraft, die Absorption und Ad­sorption von Lösungen und Colloiden , sowie die Löslichkeit der Nährstoffe. Vor allem wächst mit der Menge der feinsten Teile die Aufnahmefähigkeit für Stickstoff. Letztere ist im Sanduntergrund gering, in der Krume größer. Nach der Knorschen Methode gemessen, nahmen 100 g des Untergrundsandes im Mittel mehrerer Analysen etwa 711 ccm Stickstoff auf, während die Ackerkrume der Sand­böden 16 bis über 50 ccm Stickstoff zu binden vermag.

Die Nährstoffe, welche die einzelnen Sandböden den Pflanzen zu liefern vermögen, sind aus folgender Tabelle der Nährstoff­bestimmungen ersichtlich, die für jede der fünf geologisch unter­schiedenen Sandarten mehrere Beispiele enthält, unter denen die nach Korngröße, Tiefenlage und bodenkundlichen Bezeichnungen ent­sprechendsten eine Vorstellung von der chemischen Beschaffenheit der einzelnen Schichten des Sandbodens gewähren.