Das Alluvium.
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unten noch Tonmergel (blaugrau) festzustellen. Verfasser hat nach der ganzen Lage in den Endmoränenkuppen nur die Ansicht sich bilden können, daß es sich bei diesem Kalk um eine in die Endmoräne verschleppte lose Scholle einer interglazialen oder präglacialen Bildung gehandelt haben kann. Doch ist aus der Beschreibung KLOEDEN’s ganz unverkennbar, daß bei der Kalkgräberei zwei ganz verschiedenartige Sorten Kalk gewonnen und gebrannt sind; das geht nicht nur aus der Angabe hervor, daß der Kalk sich »sowohl im See als auch unter dem ihn umgebenden Rasen« findet; daß »das Wasser des Sees von dem Kalk ganz weiß gefärbt ist«, sondern auch aus den technischen Angaben KLOEDEN’s, daß der Kalk zum Teil in »großen, verhärteten Stücken« gewonnen wird die »sofort in den Ofen geworfen werden«, als auch kleinere Stücke, die »zuvor, wie die Mauersteine, in längliche Vierecke geformt, an der Luft getrocknet und dann gebrannt werden«. Dieses letztere Verfahren ist das für die Benutzung und Verwendung des alluvialen Wiesenkalks (Seekreide) typische, der also offenbar der »im See« gefundene Kalk gewesen ist. Daß es sich bei keinem der Vorkommen um anstehendes Interglazial handeln kann, ist nach der ganzen Situation in der Endmoräne, 3—4 m unter deren Oberfläche völlig sicher, da sowohl die Geschiebesande wie der Gesehiobemergel in der Endmoräne jedes über )>20 m mächtig sind und das Obere Dluvium der weiteren Umgebung mit 60—80 m nirgends durchbohrt ist oder Anzeichen einer Gliederung aufweist.
Das Alluvium.
Zum Alluvium rechnet man alle die Gebilde, die nach dem Rückzuge des diluvialen Inlandeises aus Norddeutschland entstanden sind und deren Weiterbildung oder Neubildung jetzt noch stattfindet.
Dahin gehören vor allem die Ablagerungen abgestorbener und verwester Pflanzenstoffe, die verschiedenen TorfBildungen, die in den Tälern und ; bflußlosen Vertiefungen der Hochfläche
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Blatt Zühlen.