IV. Alluvium
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An einzelnen Stellen ist der Beckensand gröber entwickelt, so daß es mitunter zu Kiesbildungen (dag) kommt.
Die Mergelsande (dam§) und Tonmergel (dat>) gleichen in ihrer Zusammensetzung der oben beschriebenen Hochflächenbildung. Sie liefern auf Bl. Dölitz die fruchtbarsten Böden. Im Abschnitt G ist ein Tonmergelprofil (VIII) beschrieben und analysiert.
Talbindungen. Die Talsande (das) sind gegenüber den Hochflächensanden (ds) arm an tonigen und mineralischen Bestandteilen, da diese durch ständige Durchspülung verloren gegangen sind. Talsande sind daher vorwiegend durchlässige Quarzsande (vgl. Profil IX, Abschnitt G).
Auch die Tonmergel der Täler (dah) verhalten sich etwas anders als die der Becken. Die Taltone sind bindiger und fetter und liefern daher auch schwer durchlässige und schwer bearbeitbare Böden. Dies erläutert das im Abschnitt G gegebene Profil X.
Für die Mergelsande der Täler (dams) gelten die Ausführungen über die entsprechenden Hochflächenbildungen.
IV. Alluvium
Die Bildungen, die nach Rückzug des Eises aus Norddeutschland entstanden sind und deren Ablagerung bis heute fortdauert, nennen wir alluvial; der ganze Zeitabschnitt heißt Alluvium.
Die flächenmäßig am weitesten verbreitete Bildung ist das Niederungsmoor (tf), das fast alle Täler und abflußlosen Senken erfüllt. Die stoffliche Zusammensetzung eines Moores nennt man Torf. Er besteht aus abgestorbenen Pflanzenresten, die mehr oder weniger stark zersetzt sind; seine Farbe ist dunkelbraun oder schwarz. Die Entstehung des Torfes kann nur unter Wasserbedeckung geschehen, denn durch sie wird eine Zersetzung der Pflanzenreste durch den Luftsauerstoff verhindert. Die Niederungsmoore sind auch gewöhnlich an mineralreiches, insonderheit kalkreiches Wasser gebunden, was dann auch im Nährstoffgehalt eines solchen Moores zum Ausdruck kommt. Denn es ist im Gegensatz zu einem Zwischenmoor oder Hochmoor reich an Stickstoff, Kalk, Phosphorsäure und Kali.
Das Niederungsmoor ist größtenteils mächtiger als 2 m. Dort, wo mit dem 2-m-Bohrer der Untergrund erreicht wurde, ist er auf der Karte angegeben.
Das Niederungsmoor tritt an verschiedenen Stellen in Form von Quellmooren auf. Diese Erscheinung ist häufig am Nordrand des Ihnatales (Bl. Zachan und Ravenstein ) zu beobachten. Hier bilden sich an dem Talhang der Hochfläche zum Ihnatal an den Stellen Moore, wo das Grundwasser der diluvialen Hochflächen als Quelle
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