Teil eines Werkes 
1411 = [Neue Nr. 2858] (1933) Arnswalde / geolog. und agronom. bearb. durch A. Klautzsch. Für die Hrsg. überarb. durch J. Behr
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III. Diluvium

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Profil I, Abschnitt G.) Je nach dem ursprünglichen Tongehalt, den der Geschiebemergel besitzt, ist auch die Verwitterungsschicht mehr oder weniger bindig.

Es wurde schon erwähnt, daß der Geschiebemergel in unserem Gebiet sehr sandig ausgebildet ist. Diese Tatsache kommt auch in den in Abschnitt G gegebenen Analysen von Bodenprofilen zum Ausdruck, und zwar besonders bei den Profilen Nr. III und IV. Bei Profil IV beträgt der Anteil an tonigen Bestandteilen unter 0,01 mm 25,9 o/o und bei Profil II sogar nur 15,7 o/ 0 . Ein Vergleich mit anderen Geschiebemergeln Deutschlands bestätigt unsere Fest­stellung. Denn der weitaus größte Teil der Analysen verzeichnet für Geschiebemergel mehr als 30 o/o an Bestandteilen unter 0,01 mm, hiervon liegt sogar ein großer Teil zwischen 40 und 60 o/o (s. J. Behr und R. Köhler, 1930). Die flächenmäßige Ausdehnung des sandigen Geschiebemergels kommt auch gut zum Ausdruck in der von K. v. Bülow bearbeiteten geologischen Übersichtskarte von Pommern (erschienen in dem Wirtschafts- und verkehrsgeographischen Atlas von Pommern, Stettin 1934).

Der die Oberfläche bildende Geschiebemergel ist besonders auf Blatt Arnswalde verbreitet, er kommt aber auch auf den anderen Blättern der Lieferung, selbst innerhalb der durch eine Sammel­signatur <?s (dm -j- dms) gekennzeichneten Flächen nicht selten vor.

Die Mächtigkeit des Geschiebemergels schwankt stark. Auf­schlüsse zeigen Bänke von wenigen Dezimetern, aus Bohrungen nach Wasser kennen wir aber auch Mächtigkeiten von mehr als 50 m.

Außer dem an der Oberfläche auftretenden Geschiebemergel kommen auch im Untergrund Bänke der Grundmoräne vor. Inwie­weit diese einer früheren Vereisung angehören, läßt sich schwer entscheiden.

Die Sande der Hochflächenbildungen (ds) finden sich in weiter Verbreitung horizontal wie auch vertikal wechselnd mit Geschiebe­mergel. Sie sind von verschiedenem Korn und arm an größeren Ge­schieben. Mit steigender Korngröße, also bei Grobsanden, nimmt der Gehalt an Feldspäten, anderen Silikaten und Kalken zu. Feine Sande bestehen überwiegend aus Ouarz. Liegen die Korngrößen oberhalb der 2-mm-Grenze, spricht man von Kies (dg), der aber flächen­mäßig im Kartengebiet keine Rolle spielt. Die zutage tretenden Sande sind tief entkalkt und zeigen vielfach linsenförmige oder unregelmäßige Einlagerungen kiesiger Bildungen. Häufig ist eine deutliche Schichtung, auch in Form der sog. Kreuzschichtung, zu er­kennen, welche uns anzeigt, daß die Wassermenge und damit die Fließgeschwindigkeit und ferner die Richtung der Schmelzwässer stark schwankten.

Eine immer wieder zu beobachtende Erscheinung bei den Sanden der Hochflächenbildungen ist die, daß ihnen dünne, ca. 120 cm