Allgemeine geologische Verhältnisse des weiteren Gebiets
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Allgemeine geologische Verhältnisse des weiteren Gebiets
Das Gebiet der Lieferung 247, die Meßtischblätter Drebkau, Jessen, Spremberg, Hohenbocka und Hoyerswerda umfassend, liegt zu beiden Seiten eines ausgedehnten diluvialen Talzuges, des sogenannten Lausitzer Urstromtales, welches in der Literatur auch unter dem Namen des Breslau—Hannöverschen Tales bekannt ist. Es verläuft in der Lausitz von Sagan über Priebus, Hoyerswerda, Senftenberg, Ruhland, Elsterwerda und Liebenwerda, von wo es bis nach Magdeburg mit dem heutigen Elbtal zusammenfällt. Dieses Tal scheidet einen im Westen als Fläming, im Osten als Niederlausitzer Grenzwall bezeichneten Höhenrücken von dem im Süden angrenzenden Hügellande der sächsischen Oberlausitz. Blatt Drebkau liegt ganz auf dem Niederlausitzer Grenzwall, die Blätter Jessen und Spremberg liegen nur mit ihrer nördlichen Hälfte auf ihm, während die Blätter Hohenbocka und Hoyerswerda mit ihren Hochflächen bereits völlig südlich des Urstromtales gelegen sind. Der Nordrand dieses Urstromtales verläuft in unserm Gebiet etwa über die Orte Weißwasser, Scheibe, Spremberg, Pulsberg, Jessen, Welzow, der Südrand über Hoyerswerda, Laubusch, Gr. Koschen, Hohenbocka und Guteborn. Die engste Stelle des Tales liegt zwischen Reppist und Gr. Koschen, wo es sich auf 5—6 km verschmälert, um sich von da nach Westen hin bei Ruhland auf 15, nach Osten bei Hoyerswerda auf 25 km zu verbreitern. Der Niederlausitzer Grenzwall hat seinen Nordrand etwa 6 km nördlich vom Nordrande des Blattes Drebkau auf Blatt Kottbus—West und steigt von 60—70 m Meereshöhe allmählich bis auf 150 m, behält dann im allgemeinen eine Höhe von 125—145 m und senkt sich schließlich zum Boden des Lausitzer Urstromtales, welches sich von 125 m im Osten (Blatt Spremberg) auf 105 m im Westen (Blatt Hohenbocka) senkt. Die südlich des Tales gelegene Hochfläche steigt im Süden innerhalb unseres Gebiets bis auf 175 m an und erreicht dieselbe Höhe in einzelgelegenen Aufragungen, wie im Gr. Koschenberg.
Die Entwässerung der Blätter Hohenbocka, Jessen und Hoyerswerda erfolgt zur Schwarzen Elster, diejenige der Blätter Spremberg und Dreb- kau zur Spree. Blatt Drebkau enthält einige abflußlose Becken wie den Behneteich, den Tugateich und das Geisendorfer Becken. Bei der außerordentlich geringen Breite der Hochflächenentwicklung und der geringen Entfernung der Wasserscheiden von den zugehörigen Flüssen fehlt es in unserm Gebiet den genannten beiden Flüssen an größeren Nebenflüssen, sie nehmen hier vielmehr auf ihrem ganzen Wege nur kleinere Bäche auf.